Basel/Mannheim. Eine Mehrheit der befragten Experten des Transportmarktbarometers erwartet, dass die Transportmengen im Straßengüterverkehr auch im kommenden halben Jahr weiter zunehmen. Allerdings ist ihr Anteil gegenüber dem Vorquartal – mit Ausnahmen bei den Osteuropaverkehren – deutlich zurückgegangen. Nur noch rund 70 Prozent der 300 Vertreter der Transport- und Verladenden Wirtschaft erwarten, dass das Transportaufkommen im Fernverkehr weiter steigend wird. Im vergangenen Quartal waren es noch fast 80 Prozent. Durch die seit April geltenden neuen Lenk- und Ruhezeiten erwarten je nach Relation 75 bis 85 Prozent aller befragten Experten hingegen steigende Preise. Von einigen werden sogar stark steigende Preise von mehr als drei Prozent erwartet. So ausgeprägt seien die Preissteigerungserwartungen selten gewesen, teilten die Marktforscher mit. Beim Schienengüterverkehr wird im Vergleich zu vorausgegangen Befragungszeiträumen für das dritte Quartal des Jahres ein weniger ausgeprägtes Wachstum erwartet. Im Binnenverkehr rechnen rund 52 Prozent der Befragten lediglich mit unveränderten Transportmengen, im grenzüberschreitenden Verkehr mit Westeuropa gehen immerhin 52 Prozent von einem Wachstum aus. Im Osteuropaverkehr wird ein Wachstum von 63 Prozent erwartet. Eine deutliche Mehrheit der Befragten (ca. 60 Prozent) rechnet im Bereich des Schienengüterverkehrs mit steigenden Preisen. Als Ursachen gelten unter anderem die bereits erfolgten Lohnabschlüsse. Im Bereich der Binnenschifffahrt erwartet rund die Hälfte der Mitglieder des Transportmarktbarometer-Panels, dass die Frachtmengen auf Binnenschiffen im Binnenverkehr und mit den westeuropäischen Nachbarn im kommenden Halbjahr weiter leicht steigen. Rund sechs Prozent der befragten Experten erwarten hingegen einen Rückgang des Aufkommens in allen Fahrgebieten. 63 Prozent der Befragten erwarten einen Anstieg der Frachtraten, 12 Prozent einen starken Anstieg von über drei Prozent. Im grenzüberschreitenden Verkehr gehen 60 Prozent beim Westeuropaverkehr und 48 Prozent beim Osteuropaverkehr von steigenden Frachtraten aus. Für die Luftfrachtverkehre erwarten 44 Prozent der Befragten im kommenden Halbjahr steigende Mengen. Mehr als die Hälfte der Experten rechnet mit steigenden Luftfrachtraten. 87 Prozent der Teilnehmer rechnen auch für das Seefrachtaufkommen mit einem Wachstum. Generell seien die aktuellen Ergebnisse von stark unterschiedlichen Erwartungen für die einzelnen Transportzweige und für die verschiedenen Relationen geprägt, teilten die Marktforscher im Rahmen der Ergebnispräsentation mit. Die aktuellen Resultate und deren Veränderungen gegenüber Vorquartalen zeugten von einer gewissen Skepsis und Verunsicherung über den Fortbestand der guten Konjunktur, hieß es weiter. Die Erhebungen zum Transportmarktbarometer werden quartalsweise durchgeführt. An der Untersuchung beteiligen sich Vertreter von rund 300 Unternehmen der Verladerschaft und Transportwirtschaft.
Transportmarkt: Skepsis über den Fortbestand der guten Konjunktur
Die Transportbranche rechnet mit weniger Zuwächsen beim LKW-Aufkommen. Zu diesem Ergebnis kommt das Transportmarktbarometer zum dritten Quartal 2007 vom Marktforschungsinstitut Progtrans und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).