Basel/Mannheim. Die Transportnachfrage wird sich im kommenden halben Jahr stabilisieren oder teilweise sogar leicht steigen. Die Transportpreise sollen in allen Bereichen steigen. Zu diesem Ergebnis kommt das Transportmarkt-Barometer von ProgTrans und ZEW. Die Basler und Mannheimer Marktforscher haben am Freitag die neuesten Ergebnisse ihrer Expertenbefragung zur Entwicklung der Transportmärkte und -preise in Deutschland für das kommende halbe Jahr vorgelegt.
Für den Straßengüterverkehr und den Kombinierten Verkehr erwarten die Experten eine überwiegend stabile Transportnachfrage. Beim „klassischen“ Schienengüterverkehr sowie bei der Binnenschifffahrt wird eine Stagnation vorhergesagt. Bei den inländischen KEP-Transporten und bei der interkontinentalen Luft- und Seefracht rechnen die Befragten mit einer steigenden Nachfrage. Bei den anderen Teilmärkten sind die Erwartungen hingegen ziemlich uneinheitlich.
Überwiegend steigende Preise
Die Einschätzungen der Experten zur Preisentwicklung im kommenden Halbjahr gehen überwiegend von steigenden Preisen aus, aber mit unterschiedlicher Intensität. Der Stimmungsindex weist im Vergleich mit den Vorquartalen uneinheitliche Veränderungen auf, dies sowohl hinsichtlich der einzelnen Transportzweige als auch Teilmärkte.
Bei der Binnenschifffahrt wird mehrheitlich mit stabilen Preisen und darüber hinaus mit einem sehr moderaten Preisanstieg gerechnet. Bei den übrigen Landverkehrszweigen, also den Straßen-, Schienengüter- sowie KEP-Verkehren, überwiegen zwar ebenfalls die Erwartungen stabiler Preise, aber die Einschätzungen leicht steigender Preise liegen deutlich höher als bei der Binnenschifffahrt.
Bei der interkontinentalen Luft- und Seefracht werden vergleichsweise deutliche Preissteigerungen erwartet. Relational gibt es neben den Entwicklungen bei der interkontinentalen Luft- und Seefracht keine großen Auffälligkeiten.
Befragung von 250 Führungskräften
Die Expertenbefragung zur Entwicklung der Transportmärkte und -preise in Deutschland wird seit 1998 viermal jährlich durchgeführt. Befragt werden rund 250 Spitzenkräfte der Transport- und verladenden Wirtschaft nach ihren kurzfristigen Prognosen (6 Monate) hinsichtlich des Transportaufkommens und der Transportpreise im nationalen (Deutschland) sowie grenzüberschreitenden Transport nach Westeuropa und Osteuropa bzw. im Luft- und Seeverkehr nach Europa, Nordamerika und Richtung Asien/Pazifik. (ak)