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Transport Logistic: Druck auf die Logistikbranche nimmt zu

11.05.2023 14:07 Uhr | Lesezeit: 4 min
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DVF-Präsidiumsmitglied Jörg Mosolf forderte unter anderem, die staatliche Regulierung an vier Handlungsfeldern auszurichten
© Foto: DVF

Der internationale Wettbewerb im Transport- und Logistikmarkt verschärft sich, darauf müssten deutsche und europäische Politik die richtigen Antworten finden, so ein Ergebnis beim DVF-Forum auf der Transport Logistic.

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Der internationale Druck auf die Logistikbranche nehme zu, sagte Jörg Mosolf, Präsidiumsmitglied des Deutschen Verkehrsforums (DVF) auf der Messe Transport Logistic in München. Hohe Standortkosten in Deutschland, steigende Energiekosten, eine kapitalbindende Einfuhrumsatzsteuerregelung und Fachkräftemangel würden die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Logistikbranche verschärfen, sagte Mosolf beim DVF-Forum und fügte hinzu: „Die Logistikunternehmen stellen sich in diesem herausfordernden Umfeld auf, benötigen aber auch von der europäischen und deutschen Politik sinnvolle Gegenmaßnahmen, um die Wogen zu glätten.“

Alle Experten auf dem Podium waren sich einig, dass sich Nachhaltigkeit und Klimaneutralität in der Logistikbranche inzwischen zu wichtigen Wettbewerbsmerkmalen entwickelt haben.


"Fehlendes Personal nicht zur Wachstumsbremse werden."

Jörg Mosolf, Präsidiumsmitglied des Deutschen Verkehrsforums


Auch vor dem Hintergrund des umfangreichen Subventionsprogramms in den USA forderte Mosolf die Europäer auf, die staatliche Regulierung an vier Handlungsfeldern auszurichten: „Erstens darf fehlendes Personal nicht zur Wachstumsbremse werden. Von der Regierung erwarten wir den massiven Abbau von Barrieren, Entbürokratisierung und leichtere Einwanderung von Fachkräften. Zweitens muss mit Blick auf den Klimaschutz der Staat die Investitionen in grüne Technologien bei den Unternehmen fördern.

Nicht nur bei der Elektrifizierung, sondern auch über einfache Antrags- und Genehmigungsverfahren. Drittens müssen sich CO2-Preise transparent und konsistent entwickeln. Eine Doppelbelastung wie bei der Maut und Kraftstoffen darf es nicht geben. Zudem benötigen wir die Marktzulassung von HVO 100 und nachhaltigen Treibstoffen für den Schiffs- und Luftverkehr. Und viertens gilt es, den geopolitischen Rahmen klar abzugrenzen und die Wettbewerbsneutralität für die Branche sicherzustellen. Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass die Unternehmen Sanktionsmechanismen zügig umsetzen können, wenn sie international abgestimmt sind.“


"Die von der Bundesregierung zugesagte stärkere Förderung des Einzelwagenverkehrs ist die richtige Maßnahme zur richtigen Zeit."

Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende DB Cargo


Die Anstrengungen der Branche zur Erfüllung der Klimaziele würden von der Bundesregierung aktiv flankiert, versicherte Johannes Wieczorek, Stellvertretender Leiter der Abteilung Grundsatzangelegenheiten im Bundesverkehrsministerium (BMDV) auf dem Podium: „Laut Klimaschutzprogramm soll 2030 etwa ein Drittel der Fahrleistung im schweren Straßengüterverkehr elektrisch erfolgen. Das BMDV hat mit dem Gesamtkonzept klimafreundliche Nutzfahrzeuge einen Fahrplan zur Umsetzung der Vorgaben erarbeitet.“ Dieses enthalte „drei Kernmaßnahmen: die Förderung der Anschaffung von klimaschonenden Lkw, die Steuerung des Aufbaus von Infrastruktur und eine CO2-basierte Lkw-Maut“. Laut Wieczorek habe man in Deutschland ein „sehr gutes Förderklima“. Perspektivisch solle sich daraus ein Markt für klimafreundliche Lkw entwickeln.

Die Wirksamkeit einer Förderkulisse bestätigte an dieser Stelle Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstand Güterverkehr Deutsche Bahn und Vorstandsvorsitzende DB Cargo: „Die von der Bundesregierung zugesagte stärkere Förderung des Einzelwagenverkehrs ist die richtige Maßnahme zur richtigen Zeit. Denn die deutsche Wirtschaft braucht diese Form des Schienengüterverkehrs mehr denn je; die Nachfrage ist groß und steigt weiter.“

„Wir brauchen jetzt vor allem Tempo beim Auf- und Ausbau der notwendigen Infrastrukturen“, forderte Nikutta. Denn zum Erreichen der Energiewende und Klimaneutralität gebe es nun „ein echtes Window of Opportunity, das beweist auch das von der Koalition beschlossene Modernisierungspaket“.

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