Berlin. Die Bundesregierung hat die umstrittenen Vorschläge der EU-Kommission für klimafreundliche Auto-Abgasregelungen erneut zurückgewiesen. „Der Vorschlag (...) ist so nicht akzeptabel“, erklärte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) heute in Berlin. Er habe sich „immer für ehrgeizige Ziele ausgesprochen“. Klar sei auch, dass die Hersteller großer Fahrzeuge mit hohem CO2-Ausstoß vergleichsweise höhere Einsparungen erbringen müssen als andere. „Der Vorschlag der Kommission schießt aber über das Ziel hinaus“, sagte Tiefensee. „Wer gegen unsere Automobilindustrie arbeitet, die in den letzten Jahren ihr technologisches Know How mehr als alle anderen zur Verbesserung ihrer Umweltperformance eingesetzt hat, der arbeitet auch gegen und nicht für den Klimaschutz.“ Die Bundesregierung stellt sich damit vor die deutschen Hersteller insbesondere großer Karossen, die einseitig belastet würden. Dagegen kämen die Autonationen Frankreich und Italien mit ihren im Schnitt kleineren Autos und Mittelklassewagen besser davon, hatte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg am Vortag erklärt. Auch die deutsche Seite ist bei großen Edelkarossen und anderen „Premium“-Fahrzeugen für eine überproportionale Kohlendioxid-Verringerung, aber nicht in dem Maße, in dem dies EU-Umweltkommissar Stavros Dimas vorschlägt. Einig ist man sich mit Brüssel darin, dass die Hersteller die EU-Autoflotte im Schnitt von mehr als 160 Gramm je Kilometer bis 2012 auf 120 Gramm herunterdrücken müssen. (dpa)
Tiefensee: EU-Vorschlag zu CO2-Ausstoß unakzeptabel
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee spricht sich gegen den Brüssler Vorschlag zur CO2-Reduktion der Autohersteller aus