Thiel Logistik: Rückläufiger Gewinn

Grevenmacher/Luxemburg. Trotz Sonderbelastungen strebt der Luxemburger Logistikkonzern Thiel für 2007 weiter ein positives Jahresergebnis an. Auch beim operativen Ergebnis (Ebit) vor Restrukturierungen und Abschreibungen rechne man mit einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr, teilte die Thiel Logistik AG heute in Grevenmacher mit. In den ersten neun Monaten des Jahres setzte Thiel mit 1,52 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr 8,6 Prozent mehr um. Nach Restrukturierungskosten für die Neuorganisation des Konzerns und außerplanmäßigen Firmenwertabschreibungen lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei 22,3 Millionen Euro, ein Rückgang von gut zwei Millionen Euro. Auch das Nettoergebnis war mit 1,5 Millionen Euro deutlich rückläufig, nach dem im Vorjahreszeitraum noch 5,6 Millionen Euro anfielen. Ohne Berücksichtigung dieser Sondereffekte ergäbe sich ein Anstieg um 18,2 Prozent auf 30,2 Millionen Euro, so Thiel-Vorstandschef Berndt-Michael Winter. Mittelfristiges Ziel sei nach wie vor die Verdoppelung der der Ebit-Marge auf drei Prozent, sagte Winter. Die Neuorganisation trage bereits Früchte: „Die Thiel Logistik AG ist operativ auf Kurs und nimmt weiter Fahrt auf“, sagte er. Seit dem 1. Juli gibt es im Konzern nur noch die drei Geschäftsfelder Solutions, Air & Ocean und Road & Rail. Das Jahresergebnis wird zum einen belastet durch Kosten für die Neuorganisation des Konzerns von rund drei Millionen Euro bis Ende 2007. Zum anderen hat die Insolvenz des Möbelherstellers Schieder, einer der größten Thiel-Kunden im Möbel-Bereich, eine Abschreibung von sechs Millionen Euro notwendig gemacht. Während die Sparten Solutions und Air &O cean erfolgreich operierten, sei der Bereich Road & Rail „nicht zufriedenstellend“. Kostensteigerungen der Landtransporte belasteten dessen Ergebnis, sagte der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Antonius Wagner. Die Kosten konnten nur zum Teil an Kunden weitergegeben werden. „Wir können uns Kundenbeziehungen nicht mehr leisten, die nicht kostendeckend sind“, sagte er. Erste Beziehungen seien bereits beendet worden. 2005 hatte der Konzern einen Verlust von 53 Millionen Euro gemacht, 2006 war er mit 2,1 Millionen Euro Jahresüberschuss nur knapp in den schwarzen Zahlen. Thiel beschäftigt rund 8500 Mitarbeiter an 350 Standorten in 42 Ländern.