Wenige Wochen vor Beginn von Tarifverhandlungen hat der Personalvorstand der Deutschen Bahn angemahnt, bei den Gesprächen und Forderungen nicht die Verkehrswende zu vergessen. „Wir müssen sehen, was in dieser Wandelzeit möglich ist. Wir müssen berücksichtigen, dass wir die Zukunftsorientierung des Unternehmens nicht aus den Augen verlieren“, sagte Martin Seiler. Es brauche eine gute Balance zwischen kurzfristiger Anerkennung der Arbeit und dem, was man langfristig leisten könne, „ohne dass wir die Mobilitätswende in irgendeiner Form belasten“.
Die Tarifverhandlungen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG beginnen Ende Februar in Fulda. Verabredet wurden vier Treffen bis Ende Mai. Die EVG will am 7. Februar über ihre Lohnforderung entscheiden. Mit Blick auf die mögliche Forderung erinnerte Seiler daran, dass derzeit Tarife bei der Post und ab Dienstag im öffentlichen Dienst verhandelt werden. Der Beamtenbund DBB und die Gewerkschaft Verdi fordern für rund 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der Post fordert Verdi ein Entgeltplus von 15 Prozent.
„Wir haben Interesse an einer konstruktiven Lösung am Verhandlungstisch und möglichst keine Auswirkungen auf die Fahrgäste“, sagte Seiler. „Wir glauben auch, dass das mit der EVG möglich ist.“ Es spiele eine große Rolle, dass „wir mit der EVG jemanden haben, der durchaus auch weitsichtig auf die Entwicklung des Unternehmens schaut“. (tb/dpa)