Oegstgeest. Die Transported Asset Protection Association (TAPA) berichtet von Ladungsdiebstählen im Wert von schätzungsweise mehr als 85 Millionen Euro während des ersten Halbjahrs 2020. Diese seien der Sicherheitsorganisation aus 46 Ländern im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) gemeldet worden, hieß es am Donnerstag. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Covid-19-Einschränkungen habe die Kriminalität in diesem Bereich weiter zugenommen: Die Verluste für die vom Ladungsdiebstahl betroffenen Unternehmen in den ersten sechs Monaten des Vorjahres beliefen sich laut der Statistik der TAPA noch auf 55 Millionen Euro. Thorsten Neumann, Präsident und CEO der TAPA beobachtete, dass die Täter es in der Corona-Phase gezielter als sonst auf Waren abgesehen hatten, die auf dem Schwarzmarkt stark gefragt gewesen waren.
Deutschland gehört zu den Hotspots
Nur in 65,7 Prozent aller Fälle ließ sich der Wert der gestohlenen Güter allerdings ermitteln, betonte die Sicherheitsorganisation. 3278 Ladungsdiebstähle registrierte sie insgesamt im ersten Halbjahr 2020 im EMEA-Raum. Der tatsächlich entstandene wirtschaftliche Schaden ist also wahrscheinlich deutlich höher. Zugenommen hat laut der TAPA vor allem der organisierte Bandenraub. Besonders beliebt bei Langfingern waren demnach zuletzt Computer, Pharmaprodukte, Tabakwaren, Bekleidung und Schuhe, Telefone, Lebensmittel, Kosmetik- und Hygieneartikel sowie die Trucks und Trailer, mit denen sie auf der Straße transportiert werden. Hotsports waren dieser Statistik zufolge neben Großbritannien unter anderem Deutschland, Frankreich und die Niederlande. (ag)