Um Einblicke in die Straßenverkehrssicherheit Deutschlands zu gewinnen, sowie um die Zahl vermeidbarer Unfälle durch ihre Aufklärungsarbeit zu reduzieren, führte der Online-Versicherer Allianz Direct erneut eine Unfallstudie zu Deutschlands gefährlichste Straßen 2023 durch. Dieses Jahr wurde die Studie durch Recherchen zu den häufigsten Unfallursachen und Unfallarten ergänzt.
Bei der Studie wurden nur Unfälle mit Personenschäden berücksichtigt.
Die häufigsten Unfallursachen
Die häufigste Unfallursache in Deutschland im Jahr 2023 waren Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- oder Anfahren. Dies verursachte 52.307 Unfälle mit Personenschäden.
Nichtbeachten der Vorfahrt verursachte 2023 insgesamt 45.758 Unfälle und ist damit die zweithäufigste Unfallursache. Ein ungenügender Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ist nur knapp dahinter auf Platz drei mit 44.154 Unfällen. Fahren unter Alkoholeinfluss verursachte 2023 insgesamt 15.282 Unfälle mit Personenschäden und liegt im Ranking auf Platz sechs.
Die einzige Unfallursache im Ranking, die auf eine äußere Bedingung ohne menschliche Schuld zurückzuführen ist, ist die Glätte durch Regen, was 5507 Unfälle verursachte, knapp 1000 Fälle mehr als Glätte durch Schnee oder Eis, die 4535 Unfälle verursachte.
Die häufigsten Unfallarten
Die häufigste Unfallart war vergangenes Jahr die Kollision mit einem einbiegenden, abbiegenden oder kreuzenden Fahrzeug. Diese Art von Zusammenstoß verursachte 71.067 Unfälle und stimmt mit der häufigsten Unfallursache überein.
Knapp dahinterliegen die Auffahrunfälle, von denen es im vergangenen Jahr 43.230 gab. Das Abkommen von der Fahrbahn verursachte insgesamt 35.005 Unfälle.
Die gefährlichsten Straßen und Bundesländer
In Schleswig-Holstein gab es 2023 die meisten Unfälle pro Kopf (3,95 pro 1000 Einwohner), während es in Thüringen die wenigsten gab (nur 2,45 pro 1000 Einwohner). Das bevölkerungsreiche und wirtschaftlich starke Nordrhein-Westfalen verzeichnete 2023 die meisten Unfälle mit insgesamt 59.917, gefolgt von Bayern mit 46.441 Unfällen. Am wenigsten Unfälle gab es in Bremen mit 2.709 Unfällen. Bayern verzeichnete zudem die meisten tödlichen Unfälle (453), knapp vor Nordrhein-Westfalen mit 411 tödlichen Unfällen.
Straßen, wie Hauptverkehrsstraßen oder Autobahnen, weisen ein hohes Verkehrsaufkommen auf, was das Risiko für Unfälle deutlich erhöhen kann: An erster Stelle der gefährlichsten Straßen Deutschlands stehen die Trierer Straße in Aachen sowie ein Abschnitt der A7 bei Bad Fallingbostel mit jeweils 63 Unfällen 2023. Beide Straßen verzeichnen eine hohe Anzahl von Unfällen mit leichten Verletzungen, was auf ein stark frequentiertes Verkehrsaufkommen hinweist, so die Studie. Auch die Cuxhavener Straße in Hamburg, auf der 62 Unfälle registriert wurden, zählt zu den gefährlichsten Straßen.
Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie hier: Kfz-Unfallstatistiken Deutschland 2024.