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Gefahr Sekundenschlaf

25.10.2024 15:10 Uhr | Lesezeit: 3 min
Müder Lkw-Fahrer gähnt am Steuer
Müde zu fahren gefährdet sich selbst und andere
© Foto: Jovanmandic/GettyImages

Müde zu fahren, erhöht die Wahrscheinlichkeit immens, dass ein Unfall passiert. Unfallexperten von DEKRA warnen davor, die Risiken zu unterschätzen und geben Tipps, um Gefahren und erste Anzeichen zu erkennen.

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„Wer müde am Steuer sitzt und trotz Symptomen wie häufigem Gähnen oder schwindender Konzentrationsfähigkeit weiterfährt, gefährdet sich selbst und andere“, warnt Unfallforscher Markus Egelhaaf. „Wer bei einer Geschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde nur eine einzige Sekunde lang wegdämmert, legt mehr als 33 Meter im Blindflug zurück. Bei drei Sekunden sind es schon rund 100 Meter. In dieser Zeit ist das Auto unkontrolliert unterwegs und es ist pure Glücksache, wenn es ohne Unfall abgeht."

Die amtliche Unfallstatistik des Jahres 2023 gibt an, dass Übermüdung Grund für 1902 Verkehrsunfällen mit Personenschaden in Deutschland war. Von den 3010 Personen, die dabei verletzt wurden, sind 42 verstorben. Zudem passierten 1456 Unfälle mit schwerwiegendem Sachschaden, berichtet das Statistische Bundesamt. Allerdings gehen Unfallexperten von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.

Gefahren und erste Anzeichen erkennen

Unfallforscher Egelhaaf warnt vor Müdigkeit in der "dunklen Jahreszeit": „Wer nach einem anstrengenden Tag länger in die Dämmerung oder Dunkelheit hineinfährt, tut sich schwerer, die Konzentration hochzuhalten, vor allem, wenn man auf monotonen Autobahn-Strecken unterwegs ist.“

Typische Übermüdungssymptome seien häufiges Gähnen, nachlassende Konzentration, zufallende Augen sowie Schwierigkeiten, in der Spur zu bleiben oder sich an die gerade erst zurückgelegte Strecke erinnern. „Dies sind klare Indizien, dass es an der Zeit ist, schnellstmöglich anzuhalten und Pause zu machen“, betont Egelhaaf.

„Nehmen Sie am besten eine Mütze Schlaf. Ein ‚Power-Nap‘ von 15 bis 20 Minuten und anschließend ein kurzes Bewegungsprogramm an der frischen Luft – das bringt mehr als die typischerweise gewählten Wachmacher Kaffee oder Energy-Drink. Die halten nur kurzfristig wach“, so der Unfallforscher. „Zu beachten ist auch: So erholsam solche Power-Naps im Moment sind, den regulären Schlaf in der Nacht können sie nicht ersetzen.“ Leichte Kost und Getränke seien ebenfalls ratsam. 

Die Faustregel laute, dass man nach spätestens zwei Stunden am Steuer eine Pause macht, auch wenn man sich noch fit fühlt. „Hier ist die Eigenverantwortung jedes einzelnen gefragt. Immerhin geht es um die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer“, betont DEKRA Unfallforscher Egelhaaf.

Müdigkeitswarner bei Neufahrzeugen

Einige Automobilhersteller bieten mit dem Müdigkeitswarner eine technische Lösung, um den Sekundenschlaf am Steuer zu verhindern. Schon seit Juli 2024 sind derartige Systeme Pflichtausstattung bei allen Neufahrzeugen in der EU. Mit Daten wie Lenkverhalten, Spurhalten, Augenbewegungen, Blinken, Fahrdauer und Geschwindigkeit, kann das System Müdigkeitswarner Anzeichen von Müdigkeit erkennen und , beispielsweise mit einem akustischen oder optischen Signal dem Fahrer eine Pause nahelegen. Die DEKRA Experten raten, solche Warnungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn: Wer  fahrunfähig fährt, macht sich strafbar und muss mit drastischen Strafen rechnen – bei Gefährdung anderer können Geldbuße, Fahrverbot, Entzug der Fahrerlaubnis oder Freiheitsstrafe folgen.

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