Wilhelmshaven. Im Streit um den Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven wird der Ton schärfer: Der Geschäftsführer des Tiefkühlunternehmens Nordfrost, Horst Bartels, will notfalls bis vor den Bundesgerichtshof ziehen. Die Sprecherin des Unternehmens, Jillian Rosemeier, bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Welt am Sonntag”. Derzeit verhandelt das Oberlandesgericht in Oldenburg dem Bericht zufolge über eine Klage des Unternehmens gegen das Land Niedersachsen als Eigentümer der Logistikflächen. Nordfrost will nicht länger den vollen Preis für das Grundstück zahlen - 720.000 Euro jährlich.
Bartels sagte der Zeitung, es gehe ihm nicht um die Gebühr. „Ich will ein anderes Bewusstsein schaffen und auf diese abenteuerliche Geschichte aufmerksam machen”, betonte er. Nordfrost eröffnete in dem Hafen ein 46 Millionen Euro teures Kühlhaus, wie die „Welt am Sonntag” berichtete.
Zuvor hatte sich Bartels bereits beklagt, Zusicherungen zur Entwicklung des Hafens, in dem es seit der Eröffnung kaum Verkehr gibt, seien nicht eingehalten worden. Das Angebot des Landes, den Erbpachtzins ein Jahr lang auszusetzen, lehnte er ab. Seine Mehrkosten pro Container bezifferte der Unternehmer auf 200 Euro. Sie werden in Bremerhaven umgeschlagen.
Der Jade-Weser-Port war im September 2012 in Betrieb gegangen. Im ersten vollen Betriebsjahr sollten 700.000 Standardcontainer (TEU) umgeschlagen werden, es waren allerdings weniger als 80.000..Ausgelegt ist der Hafen für 2,7 Millionen TEU. Die Planungen waren vor der Schifffahrtskrise gemacht worden. (dpa)