Wilhelmshaven. Das Tiefkühlunternehmen Nordfrost ist von der Entwicklung des Jade-Weser-Ports (JWP) in Wilhelmshaven enttäuscht und will nicht länger den vollen Preis für das Grundstück zahlen. Es geht um 720.000 Euro jährlich. Zusicherungen zur Entwicklung des Hafens, in dem es seit der Eröffnung kaum Verkehr gibt, seien nicht eingehalten worden, sagte Geschäftsführer Horst Bartels am Freitag. Am Donnerstag hatte die Zivilkammer des Landgerichts Oldenburg über eine Klage des Unternehmens gegen das Land Niedersachsen als Eigentümer der Logistikflächen verhandelt. Die „Nordwest-Zeitung“ und der NDR berichteten darüber. Eine Entscheidung fiel noch nicht.
Das Angebot des Landes, den Erbpachtzins ein Jahr lang auszusetzen, lehnte Bartels ab. Hätte er die Entwicklung des Hafens ahnen können, hätte er nicht investiert. In dem Betrieb am Tiefwasserhafen seien etwa 80 Mitarbeiter beschäftigt. Seine Mehrkosten pro Container bezifferte der Unternehmer auf 200 Euro. Sie werden in Bremerhaven umgeschlagen.
Der JWP war im September 2012 in Betrieb gegangen. Im ersten vollen Betriebsjahr sollten 700.000 Standardcontainer (TEU) umgeschlagen werden, es waren weniger als 80.000. Ausgelegt ist der Hafen für 2,7 Millionen TEU. Die Planungen waren vor der Schifffahrtskrise gemacht worden. (dpa)
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