Paris. Streiks, Chefwechsel und teureres Kerosin: Die Turbulenzen bei der Fluggesellschaft Air France-KLM haben im zweiten Quartal ihre Spuren auch in der Bilanz hinterlassen. Unter dem Strich verdiente das französisch-niederländische Unternehmen 109 Millionen Euro und damit 82 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie es am Mittwoch in Paris mitteilte. Höhere Ticketpreise konnten die gestiegenen Kosten und die Verunsicherung von der von Streiks gebeutelten Kundschaft nicht ausgleichen.
Der Umsatz blieb mit 6,6 Milliarden Euro stabil. Der operative Gewinn ging um 41 Prozent auf 345 Millionen Euro zurück, übertraf aber dennoch die Erwartungen von Analysten. Die Streiks bei der französischen Sparte Air France kosteten den Konzern im ersten Halbjahr 335 Millionen Euro, davon 260 Millionen im zweiten Quartal. Der Löwenanteil des operativen Quartalsgewinns stammte von der niederländischen Sparte KLM.
Im Streit zwischen Management und Gewerkschaften über die künftige Bezahlung hatten die Beschäftigten an zwölf Tagen die Arbeit niedergelegt. Nachdem die Mitarbeiter das Angebot der Konzernführung in einer Abstimmung abgelehnt hatten, trat der bisherige Konzernchef Jean-Marc Janaillac Mitte Mai zurück. Das Unternehmen wird derzeit von einem Übergangsteam geführt. Die Suche nach einem Nachfolger läuft. (dpa)