Rom. Nach einem dreitägigen Streik wollen die italienischen Frachtführer ihre Straßenblockaden beenden. Die Gefahr massiver Versorgungsengpässe in Italien scheint damit gebannt. Nach Zugeständnissen des Transportministers Alessandro Bianchi kündigten die wichtigsten Gewerkschaften am Mittwochabend an, die Blockaden aufheben zu wollen. Der Minister sei ihnen in der Frage der Vertragsbedingungen, der geforderten Mindesttarife und einer Kontrolle der Preise entgegen gekommen. „Ab Donnerstag wird wieder gearbeitet“, erklärte ein Gewerkschaftsvertreter in Rom. Der Transportminister hat eine Ausnahmeerlaubnis erlassen, die LKW erlaubt, auch am Wochenende zu fahren, um die Versorgung wieder in die Gänge zu bringen. 48 Stunden, so versprechen die Organisationen, wird es dauernd, bis überall im Land die Regale der Supermärkte und die Tanks der Tankstellen gefüllt sind. Schon am Mittwochnachmittag hatte es keine Totalblockaden auf den Autobahnen mehr gegeben. Von Ventimiglia an der Grenze zu Frankreich bis nach Sizilien hatten Blockaden dagegen noch am Vormittag in ganz Italien zu langen Staus und Behinderungen geführt, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Als Folge des Ausstands konnten wichtige Güter nicht ausgeliefert werden, und an vier von fünf Tankstellen gab es kein Benzin mehr. Die Streiks hatten am Montag begonnen. Die Regierung von Ministerpräsident Romano Prodi hatte am Dienstagabend angeordnet, dass die Streikenden bis Mitternacht ihre Blockaden beenden sollten. Lastwagenfahrer, die weiterhin Straßen blockierten, mussten mit einer Anzeige rechnen. Verbraucherverbände hatten gewarnt, dass sehr bald die Obst- und Gemüse-Regale leer sein würden. Die Fahrer wollten bis Freitag streiken, um Hilfen wegen der steigenden Benzinpreise sowie kürzere Arbeitszeiten durchzusetzen. „Italien - Gefangene der Lastwagenfahrer“, schrieb die römische Tageszeitung „La Repubblica“. Nach Zeitungsberichten wurden in Neapel und auf Sizilien Lastwagenfahrer verhaftet, die arbeitswillige Kollegen davon abhalten wollten, sich ans Steuer zu setzen. Nach der Verordnung der Regierung droht jedem Streikenden ein Bußgeld von 500 Euro pro Tag und der Entzug der Fahrerlaubnis. (dpa/rp)
Streik in Italien klingt aus
Italienische Transporteure wollen Ausstand beenden: Regierung hebt Wochenendfahrverbot auf