Wiesbaden. Eine Explosion der Preise für Rohöl und Erdgas hat die Einfuhren nach Deutschland im Juli so stark verteuert wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterten die Importpreise um 9,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das war die höchste Jahresteuerungsrate seit November 2000, als die Einfuhrpreise um 10,6 Prozent nach oben geschnellt waren. Im Vergleich zum Juni 2010 sanken die Einfuhrpreise im Juli um 0,2 Prozent.
Steigende Einfuhrpreise könnten auch beim Endverbraucher für höhere Ausgaben sorgen: Unternehmen und Handel geben höhere Rohstoffpreise zumindest teilweise an die Verbraucher weiter. Im Juni 2010 waren die Importpreise im Jahresvergleich um 9,1 Prozent gestiegen, im Mai um 8,5 Prozent. Das kräftige Anziehen im Juli ist nach Angaben des Bundesamtes vor allem auf höhere Energiepreise zurückzuführen: Im Jahresvergleich schossen diese um 30,4 Prozent nach oben. Rohöl verteuerte sich um 35,4 Prozent, Erdgas um 29,0 Prozent.
Die Ausfuhrpreise kletterten im Juli zum Vorjahr um 4,1 Prozent und blieben im Vergleich zum Vormonat stabil. Allerdings waren auch die 4,1 Prozent ein Rekord: Es war die höchste Jahresteuerungsrate seit Juni 1982. (dpa/ak)