Starker Schub für Grüne Logistik

Die Klimakonferenz in Paris vor einigen Wochen hat das Thema Klimaschutz wieder auf die Agenda gebracht - die Politik muss die vagen Beschlüsse nun mit Leben füllen. Was das für Transport- und Logistikunternehmen sowie Verlader bedeutet, ist noch unklar. Sicher ist nur: Es wird weitere Regulierung und Vorgaben geben, die Logistiker vor große Herausforderungen stellen werden. Der Fuhrpark - ob Nutzfahrzeuge oder Pkw - ist für Unternehmen eine interessante und unter dem Strich kostensparende Möglichkeit, den CO2-Ausstoß zu verringern und gleichzeitig nach Innen und Außen die Relevanz des Themas zu verdeutlichen. Vor allem in Branchen, in denen Umweltfragen von den Kunden an Logistiker herangetragen werden, oder im staatlichen Bereich (etwa in Kommunen) gewinnt das Thema immer mehr an Bedeutung. Kurz: Die Umsetzung der Beschlüsse von Paris wird dem Thema Grüne Logistik und Grüne Flotte einen kräftigen Schub geben. Fahrtrainings und Prämiensysteme sind dabei echte Klassiker im Fuhrparkmanagement, aber dennoch noch nicht überall an der Tagesordnung. Dabei liegt der Vorteil auf der Hand: Neben der Umwelt profitiert auch das Unternehmen durch geringere Kosten. "Die Kraftstoffkosten können durch die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen um mehr als zehn Prozent sinken", weiß Klaus Undeutsch, Account Manager der Fleet-Company GmbH, einer TÜV SÜD Tochter. Sein Unternehmen setzt als Fuhrparkmanagement-Dienstleister für Pkw- und Lkw-Flotten unter anderem auch grüne Strategien in Unternehmen um - mit dem Modul GreenFleet. "Es geht um die Herstellung von Flottentransparenz, um mit den erhobenen Daten und Kosten dann das Ziel einer CO2- und Kostenreduzierung zu erreichen", so Undeutsch. Die erfolgreiche Umsetzung eines nachhaltigen Flottenmanagements, sagt der TÜV SÜD Experte, besteht aus mehreren Schritten. Zu Beginn sollten die Fahrer in wirtschaftlicher Fahrweise geschult werden. Hier zeigt sich in der Regel ein schneller Erfolg: "Unsere Pilotprojekte zeigen, dass schon nach einer Proberunde unter Anleitung eines qualifizierten Trainers der Kraftstoffverbrauch deutlich sinkt", berichtet Undeutsch aus der Praxis. Und er kann auch das oft genannte Argument widerlegen, das umweltorientierte Fahren führe zu einer erhöhten Fahrzeit. "Das Gegenteil ist der Fall", weiß er. "Man spart Sprit und gleichzeitig Zeit." Dem Ökotraining folgt dann die individuelle Festlegung von Referenzwerten für jedes Fuhrparkfahrzeug oder für jede Fahrzeugklasse. Ende des Monats wertet FleetCompany die Tankdaten aus und stellt den Fuhrparkverantwortlichen des Kunden alle relevanten Werte zur Verfügung. Auch der Fahrer bekommt einen "Kontoauszug" mit Verbrauch, Abweichung und CO2-Einsparung. Um ein solches Konzept nachhaltig im Unternehmen zu verankern, rät Fleet-Company Experte Undeutsch dazu, ein Prämiensystem aufzusetzen. Die Entscheidung darüber liegt beim Unternehmen. "Ein monetärerAnreiz hilft immer", sagt Undeutsch. Der Erfolg steht und fällt mit dem Einsatz der Unternehmensleitung. "Das ist der entscheidende Faktor", bekräftigt der TÜV SÜD Account Manager. Nur wenn von oberster Stelle die Vorgaben mit Nachdruck gelebt werden, werden diese auch umgesetzt. "Das ist leider nicht immer so." Oft herrsche gerade in der Führungsriege wenig Respekt vor den Vorgaben. Das wirke sich negativ auf die Motivation der restlichen Mitarbeiter des Unternehmens aus. Doch nicht nur die Kosten für den Treibstoff sinken durch ein erfolgreiches grünes Flottenmanagement. Auch andere Parameter, die direkt auf den Unternehmenserfolg wirken, verbessern sich. So bewirkt eine umwelt- und kostenorientierte Fahrkultur weniger Verkehrsunfälle und verursacht auch weniger Verschleiß an Bremsen und Reifen. Nicht zuletzt profitiert das Image: Wer sich Grüne Logistik auf die Fahnen schreibt, hat auch Vorteile bei Ausschreibungen. GreenFleet Award Auszeichnung für Grüne FlottenSeit vielen Jahren zeichnet die TÜV SÜD Tochter FleetCompany Betreiber ökologisch vorbildlicher Fahrzeugflotten mit dem Green-Fleet Award aus. 2015 gewannen BridgingIT, MSD und Wacker Chemie die begehrte Auszeichnung. BridgingIT wurde für die Umstellung der Flotte auf Elektro-Fahrzeuge, MSD für strenge Grenzen für den CO2-Ausstoß von Geschäftswagen und Wacker für die Bereitstellung von 3000 Fahrrädern prämiert.Folgende Kriterien sind wichtig für die Vergabe der GreenFleet Awards:- die mit dem Projekt innerhalb eines Jahres erreichte oder erreichbare CO2-Reduktion,- das Potenzial einer Ausweitung des Konzeptes innerhalb des Unternehmens,- der Vorbildcharakter und damit die Übertragbarkeit auf andere Unternehmen und- der Innovationscharakter des Projektes. Eine Expertenjury bewertet die Bewerbungen anhand dieser vier Kriterien. Mitmachen kann jedes Unternehmen (mit folgenden Pflichtangaben: Unternehmen, Name, Vorname, Funktion, Telefon, Fax, E-Mail, Flottengröße Nfz, Flottengröße Pkw). Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Award-Vergabe. Die Bewerbungsphase startet im Sommer. TÜV SÜD Ansprechpartner FleetCompany GmbH, Klaus Undeutsch, Account Manager Tel.: 089/638982-422 E-Mail: Klaus.Undeutsch@fleetcompany.com

Elektromobilität: Hamburg will Ladepunkte auf 10.000 erhöhen

Bürokratieentlastung: Bundesrat stimmt neuer Verordnung zu

Automobilzulieferer: Bosch will weitere Stellen streichen

A7 wird zeitweise gesperrt

Schwerpunktkontrollen: Viele Verstöße von Lkw und Bussen

Alle Schlagzeilen

Starker Schub für Grüne Logistik

HASHTAG

#TÜV Süd

Tagung: Innovation und Effizienz im Fuhrparkmanagement

TÜV SÜD übernimmt spanische ATISAE-Gruppe

Mitmachen lohnt sich in jedem Fall

MEISTGELESEN

Änderung durch EU-Mobilitätspaket: Mitführungspflicht verdoppelt sich

A7 wird zeitweise gesperrt

Duvenbeck übernimmt Sander Logistics

STELLENANGEBOTE

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

Teamleiter Lager im Handelslager/ Brennschneidbetrieb (w/m/d)

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

WEITERLESEN

NEWSLETTER