Koper. Neue Umweltauflagen der Stadt bedrohen den slowenischen Adriahafen Koper. In einem Beschluss des Stadtrats wird die Hafenverwaltung aufgefordert, bis zum Jahr 2015 den Umschlag von Kohle gänzlich einzustellen. Der Hafen soll zudem an die Bevölkerung im Einzugsgebiet des Hafens Entschädigungszahlungen für die vom Hafen ausgehenden Umweltschädigungen leisten. Besonders zu Zeiten, wenn die Bora über Koper hinwegfegt, sei die Luftqualität im Stadtgebiet und in der umliegenden Region besonders schlimm, konstatiert der sozialdemokratische Politiker Luka Juri, der diesen Vorschlag auf den Tisch legte. Juri ist Abgeordneter des slowenischen Parlaments und Mitglied der sozialdemokratischen Partei in Koper. Das Ende des Massengutschlags würde den Hafen hart treffen, immerhin werden via Koper derzeit rund sieben Millionen Tonnen Massengüter jährlich umgeschlagen, vornehmlich Kohle und Erze aus Übersee für Österreich. Das ist beinahe die Hälfte des gesamten Hafenumschlags von 17 Millionen Tonnen pro Jahr. Gregor Veselko, Vorstandschef des Hafens Koper sieht in der Forderung der Stadtregierung eine ernsthafte wirtschaftliche Gefährdung des Hafens für die Zukunft. Die Feinstaubwerte in der Stadt überstiegen nicht die gesetzlichen Grenzwerte. Hauptverantwortlich für dieLuftverschmutzung sei der Straßenverkehr. Juri hält dagegen, dass der Containerumschlag für Koper mehr Zukunft habe und zudem profitabler und umweltfreundlicher sei. (mf)
Stadt will Massengutumschlag in Koper stoppen
Der wichtigste slowenische Hafen könnte durch die Umsetzung eines Stadtratbeschlusses in ernsthafte Bedrängnis geraten