Nach fünf Wochen Streik auf der südhessischen Raststätte Gräfenhausen ist eine Einigung zwischen osteuropäischen Fernfahrern und ihrem polnischen Arbeitgeber erzielt worden. Die Bedingungen der Fahrer seien in einer Erklärung des Speditionsunternehmers grundsätzlich akzeptiert worden, sagte der niederländische Gewerkschafter Edwin Atema, der Unterhändler der vor allem aus Georgien und Usbekistan stammenden Fahrer, in Gräfenhausen.
Eckpunkte der Vereinbarungen sind den Angaben zufolge, dass alle Geldforderungen der Fahrer bezahlt werden und der Arbeitgeber alle womöglich eingereichten Klagen zurückzieht. Der Arbeitgeber habe eine schriftliche Vereinbarung unterschrieben, dass er alle Zahlungen zeitnah auf die Konten der Fahrer überweise, hieß es.
Seit dem 18. März hatte sich eine zunehmende Zahl der Fahrer des polnischen Unternehmens mit ihren Fahrzeugen in Gräfenhausen dem Streik angeschlossen, inzwischen sind es mehr als 60 Fahrer, die auch von deutschen Gewerkschaften und dem Beratungsnetzwerk faire Mobilität unterstützt wurden.
Sie waren in den Streik getreten, weil sie nach eigenen Angaben seit Wochen, teilweise seit Monaten nicht bezahlt worden waren. Die Fahrer, die monatelang auf europäischen Straßen unterwegs waren, lebten in der Zeit ausschließlich in ihren Fahrzeugen. Der Arbeitskampf hatte auch die Situation im internationalen Gütertransport stärker in den Blickpunkt gerückt.
Der Arbeitgeber hatte die Fahrer in den vergangenen Tagen bereits teilweise entschädigt. Allerdings standen zuletzt immer noch fast 100.000 Euro aus