München. Im Vergleich zum Juni 2020 stand in den ersten beiden Juliwochen 17,3 Prozent weniger Straßentransportkapazität auf dem europäischen Spotmarkt zur Verfügung. Auch im Jahresvergleich liegen die Überkapazitäten aktuell niedriger (-3,7 Prozent gegenüber Juli 2019). Das geht aus dem Transport Market Monitor (TMM) hervor, den der Online-Service Tim Consult mit Daten der Plattform Transporeon erstellt.
Preise steigen – aber nur leicht
Bereits im Juni zeichnete sich laut dem Kapazitätsindex eine leichte Preissteigerung ab. Diese setzte sich im Juli fort mit einem Preisanstieg von 2,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Allerdings liegen die Preise mit minus 8,9 Prozent immer noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Obwohl die Überkapazitäten aktuell niedriger liegen als im Juli 2019 (minus 3,7 Prozent).
„Die ersten Juliwochen zeigten, dass sich die erhöhte Industrieproduktion auf die verfügbare Transportkapazität weiter auswirkt“, sagte Oliver Kahrs, Geschäftsführer von Tim Consult, einer Transporeon-Tochtergesellschaft. „Nachdem der Höhepunkt im April erreicht war, ist der Kapazitätsindex stetig gefallen.“ Seit Mai beobachtet er außerdem eine kontinuierliche, wenn auch leichte Preiserholung. Zwar könnten Transportunternehmen auf eine allmähliche Normalisierung hoffen, „nichtsdestotrotz bewegen sich die Preise im Spotmarkt fast zehn Prozent unterhalb des letztjähriges Niveaus“, sagt Kahrs.
Der Transport Market Monitor ist ein Online-Service zur Preis- und Kapazitätsentwicklung im europäischen Straßengüterverkehr. Er basiert auf den Spotmarkt-Daten der Transporeon-Plattformen mit rund 20 Milliarden Euro Frachtumschlag pro Jahr. Seine Auswertungen werden aus rund als 1,8 Millionen Frachtaufträgen generiert, die jährlich über den Spotmarkt von Transporeon abgewickelt und anschließend von Tim Consult analysiert werden.