Stuttgart. Die Speditionsbranche bezweifelt, dass sie im Fall eines Streiks im Güterverkehr im großen Stil zusätzliche Transporte übernehmen kann. "Die Frage ist, inwieweit Speditionen überhaupt Kapazitäten frei haben", sagte ein Sprecher des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV) den "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch). Viele Betriebe hätten in der Krise Kapazitäten abgebaut, kleinere Unternehmen seien seither ganz vom Markt verschwunden.
Beim vergangenen Lokführerstreik im Jahr 2007 hatten zahlreiche Unternehmen einen Teil ihrer Warentransporte von der Schiene auf die Straße verlegt. Sie wollten damit die Folgen des Streiks für die Versorgung ihrer Werke mit Teilen und für die Auslieferung fertiger Produkte eindämmen.
Die Lokführergewerkschaft GDL nimmt bei der für diese Woche angekündigten Ausweitung ihrer Streiks vor allem die Frachttransporte auf der Schiene ins Visier. Der Arbeitskampf werde so gestaltet, "dass der Güterverkehr der Deutschen Bahn im Fokus steht", sagte GDL-Vize Sven Grünwoldt am Dienstag im ZDF. Allerdings müssen auch Reisende wieder mit Störungen rechnen. (dpa)