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Speditionen unter Kartell-Verdacht

11.10.2007 14:23 Uhr

Weltweite Durchsuchungsaktionen von europäischen und US-amerikanischen Behörden: EU-Kommission verdächtigt Speditionsfirmen der Preisabsprache

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Brüssel/Essen. Die EU-Kommission verdächtigt europäische Speditionsfirmen der Kartellbildung. Wie die Kommission heute mitteilte, hatten Beamte am Vortag den Firmen unangekündigte Besuche abgestattet. Ein Sprecher wollte - wie in solchen Fällen üblich - keine Namen nennen. Die Beamten der Kommission seien von nationalen Kartellbehörden unterstützt worden. Die Deutsche Post, Kühne + Nagel und Schenker bestätigten, dass die Kartellbehörde sie „kontaktiert“ habe. Eine Sprecherin der Deutschen Post wollte nicht sagen, ob das in Zusammenhang mit den Untersuchungen der Kommission stehe. Der Logistikbereich der Deutschen Post ist von den Razzien der EU-Wettbewerbsbehörde gegen europäische Speditionsfirmen nicht betroffen, sagte Post-Logistikvorstand Frank Appel in Prag. „Wir sind nicht durchsucht worden.“ Es habe allerdings eine Anfrage der EU-Kommission gegeben. Zum Inhalt und möglichen Vorwürfen wollte sich Appel nicht äußern. Die Anfrage betreffe den Bereich See- und Luftfracht der Logistik des weltweit agierenden Postkonzerns. Kühne + Nagel bestätigte in einer Erklärung Hausdurchsuchungen unter anderem in den USA, der Schweiz und Großbritannien. Diese stünden „im Zusammenhang mit angeblichen Wettbewerbsverstößen im Bereich der internationalen Spedition“, hieß es in einer Presseerklärung. Kühne + Nagle hat nach eigenen Angaben derzeit keine Kenntnis von solchen Verstößen und hält die eingeleiteten Maßnahmen für überzogen. Auch der schweizerische Logistikkonzern Panalpina ist von den Vorwürfen betroffen. Bei Schenker habe es Durchsuchungen der EU-Wettbewerbshüter in Essen, an zwei Standorten in den USA, in der Schweiz und Südafrika gegeben, sagte Sprecher Peter Sauer. Dabei seien Dokumente eingesehen und kopiert worden. Vertreter des Bundeskartellamtes hätten die EU-Fahnder unterstützt. Die Atmosphäre sei sachlich und professionell gewesen. Was Schenker vorgeworfen wird, könne er nicht sagen, da der Durchsuchungsbeschluss geheim sei. (dpa/sb)

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