Paris. Der Infrastrukturträger der französischen Staatsbahn, SNCF Réseau, will den Schienengüterverkehr attraktiver machen. So sollen bis Ende des Jahres mehr Frachtzüge als bisher den Knotenpunkt Lyon und bis 2021 den in Bordeaux passieren. Der in Lyon ist der am stärksten frequentierte Knotenpunkt des Landes.
Insgesamt will SNCF Réseau die Nutzung der Schiene für Verlader attraktiver machen. So will man im Dialog mit den Bahnbetreibern und ihren Nutzern einen frühzeitigen und maximalen Überblick über deren voraussichtlichen Trassenbedarf erhalten. Für die Renovierung der Strukturen zur Güterbeförderung wurden die Investitionen auf 100 Millionen Euro für den Zeitraum 2019 bis 2024 verdoppelt, gab Patrick Jeantet, der Chef von SNCF Réseau, vor Beginn der Fachmesse SITL für Transport und Logistik bekannt.
Kombinierter Verkehr soll weiter ausgebaut werden
Jeantet strebt auch eine stärkere Nutzung der derzeit schon bestehenden fünf Huckepack-Verbindungen für Lkw an. Die jüngste dieser Routen für einen kombinierten Verkehr verläuft zwischen dem Kanalhafen Calais und der norditalienischen Metropole Turin. Seit einigen Wochen wurde auf dieser Strecke ein neuer Halt in Mâcon (Region Burgund) eingerichtet, um die Unternehmen der dortigen Region einzubinden.
Von den ausgedehnten Bahnstreiks gegen eine groß angelegte Bahnreform in Frankreich hat sich der Frachtbereich nur sehr langsam wieder erholt. Die dadurch verlorenen Kunden sollen nun mit entsprechenden Maßnahmen zurückgeholt werden. Gut entwickelt habe sich hingegen der Kombitransport, berichtete Jeantet und erklärte dies mit dem zunehmenden Fahrermangel für Lkw-Transporte. Pro Tag verkehrten in Frankreich rund tausend Güterzüge, dies seien acht Prozent des gesamten Schienenverkehrs in Frankreich. (jb)