Paris. Die französische Staatsbahn SNCF hat die ersten drei Quartale des Jahres bei unveränderten Parametern mit einem Umsatzanstieg um 5,2 Prozent auf 24,191 Milliarden Euro abgeschlossen. Der Frachtsektor mit SNCF Geodis kam bis Ende September auf einen Zuwachs von 3,8 Prozent auf 7,025 Milliarden, verzeichnete jedoch im letzten Quartal einen Rückgang um 1,1 Prozent.
Das Unternehmen rechnet damit, dass sich dieser bis zum Ende des Jahres noch erhöhen wird. Der vor kurzem von Bahnchef Guillaume Pepy zum neuen delegierten Generaldirektor beförderte bisherige Finanzdirektor David Azema führt die Abnahme auf die „konjunkturelle Verschlechterung" zurück. Sie sei seit Juni deutlich geworden und die Frachtbeförderungsbranche habe sie als erste zu spüren bekommen. Betroffen von der Entwicklung waren vor allem die Bereiche Freight Forwarding und Kommissionierung mit Minus 8,7 Prozent Umsatzeinbuße, der Straßengütertransport mit Minus 5,2 Prozent und in geringerem Maße auch die Logistik mit Minus 0,8 Prozent.
Azema ist mit der strategischen Weiterentwicklung der Staatsbahn im In- und Ausland beauftragt. Er verweist auf ein internes Problem, das den Gesamtverkehr der Bahn zusätzlich beeinträchtige. Durch die vom Infrastrukturbesitzer Réseau Ferré de Fance (RFF) eingeleiteten Renovierungsarbeiten erhalte der Bahnbetreiber SNCF die Informationen über die von diesem jeweils zur Verfügung gestellten Zugfahrzeiten „viel zu spät", und dies schlage sich negativ auf den Verkauf nieder. Pepy selbst fordert schon seit längerem, dass die den EU-Vorgaben entsprechende Aufteilung der Zuständigkeiten in zwei getrennte Unternehmen wieder aufgehoben und alles unter dem Dach der SNCF zusammengeführt wird. (jb)