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Sietas-Werft: „Verschnaufpause“ bis Sommer 2012

16.12.2011 14:44 Uhr
Sietas-Werft: „Verschnaufpause“ bis Sommer 2012
Berthold Brinkmann (l., Insolvenzverwalter) und Rüdiger Fuchs (Geschäftsführer Sietas-Werft)
© Foto: VR/Arndt

Rund 23 Millionen Euro sichern den Betrieb / Große Hoffnungen auf das Offshore-Errichterschiff

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Hamburg. Gut vier Wochen nach der Ankündigung der Hamburger Traditionswerft Sietas-Gruppe, in die Insolvenz gehen zu müssen, hat das Schiffbauunternehmen mit seinen knapp 1000 Beschäftigten (einschließlich der Tochterfirmen, d.Red.) wieder einen Anlass, die aktuelle Krise doch zu überstehen. Berthold Brinkmann, vorläufiger Insolvenzverwalter, und Rüdiger Fuchs, Geschäftsführer des Unternehmens seit 2009, traten am Freitagmittag in Hamburg vor die Presse, um das Ergebnis intensivster Verhandlungen während der vergangenen Woche zu verkünden. Zuvor waren die Mitarbeiter im Rahmen einer Betriebsversammlung über die vorläufige Rettung des Unternehmens informiert worden.

So bekommt der Schiffbaubetrieb in Hamburg-Neuenfelde einen sogenannten Massekredit in Höhe von rund 15 Millionen Euro sowie eine Bürgschaft von rund 8,2 Millionen Euro. Für die 700 Mitarbeiter des Werftkernbetriebes läuft die Zahlung des Insolvenzgeldes noch bis zum 31. Januar 2012.

Dass die dringend benötigten Kreditmittel fließen können, dazu hätten verschiedene Akteure aus Hamburg, aber auch beim Bund beigetragen, lobten Fuchs und Brinkmann. Die Barmittel stellt die HSH Nordbank zur Verfügung, mit der die Werft seit langem zusammenarbeitet. Noch bis zum Ausbruch der Schifffahrtskrise 2008 galt die HSH Nordbank als der weltgrößte Schiffsfinanzierer.

Mit dem Geld, so Brinkmann und Fuchs, könnte der Schiffbaubetrieb bis Sommer nächsten Jahres fortgeführt werden, sprich die benötigten Materialien auch bezahlt werden. Konkret geht es dabei um die Ablieferung einer bereits begonnenen Fähre für eine dänische Reederei, den Baubeginn für ein weiteres Schwesterschiff und den Bau eines Schwimmbaggers. Große Hoffnung setzt das Unternehmen auch darauf, dass der Anfang Dezember 2010 mit der niederländischen Van Oord-Gruppe unter Dach und Fach gebrachte Auftrag über ein Offshore-Errichterschiff auch umgesetzt werden kann. Damals hatten die Niederländer sogar eine Option über ein zweites Schiff ausgesprochen. Jedes dieser Schiffe kostet etwas mehr als 100 Millionen Euro. Die Sietas-Werft ist die erste deutsche Werft, die ein solches Errichterschiff entwickeln und auch „verkaufen“ konnte. Die Verhandlungen mit den Niederländern über das Projekt liefen auf Hochtouren zudem vielversprechend. Fuchs betonte wiederholt, dass vom erfolgreichen Bau eines solchen Schiffes eine große Symbolkraft ausgehe.

Bis Sommer 2012 muss die Schiffbau-Gruppe – zu ihr gehören auch noch ein Schiffskranhersteller sowie eine Reparaturwerft – noch weitere Hausaufgaben anpacken. Dazu gehört das Finden eines Investors ebenso wie das Erarbeiten eines neuen Unternehmenskonzeptes. Brinkmann und Fuchs räumten auch ein, dass es zu Anpassungen am heutigen Mitarbeiterstamm kommen müsse. (eha)

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