Die Siemens AG fordert von ihren Transport- und Logistikdienstleistern jetzt eine Einverständniserklärung über eine "Senkung der Einstandspreise um mindestens 15 Prozent". Außerdem sollen die Zahlungskonditionen dahingehend angepasst werden, "dass der jeweilige Rechnungsbetrag in 90 Tagen ohne Abzug von Skonto fällig gestellt wird", heißt es in einem Schreiben des Chief Procurement Officers, dem eine kurzfristig zurückzusendende Einverständniserklärung beigefügt ist. Den "wichtigen Lieferanten" wird weiter mitgeteilt, "dass wesentliche Einkaufsvolumina auf Basis Ihrer Kooperationsbereitschaft neu verteilt werden". Das Unternehmen, das mit seinem "Turn-around Programm auf die bestehende Marktsituation" agiere, ziele "auf Kostensenkungen und Verbesserungen im Asset Management". Der Erfolg dieses Programms sei zwingend erforderlich, um aus einem sich konsolidierenden Marktumfeld "gestärkt und wettbewerbsfähig" hervorzugehen, heißt es zur Begründung. Von den Lieferanten werde deshalb erwartet, dass sie "sämtliche Kostensenkungspotenziale ausschöpfen". Der BGL (Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung) rät den angeschriebenen Unternehmen davon ab, diese Bedingungen zu akzeptieren. "Bevor einer das unterschreibt, soll er sich lieber gleich beim Sozialamt anmelden", sagte BGL-Hauptgeschäftsführer Karlheinz Schmidt gegenüber der VerkehrsRundschau. (vr/jk)
Siemens: Würgegriff für Transporteure
Unternehmen sollen per Unterschrift auf 15 Prozent ihres Entgelts verzichten