Bremen. Wenn Staus nicht das Wirtschaftswachstum sollen, müssen „Inland-Waterways" ab den Seehafenterminals entwickelt werden, urteilt Renko Schmidt, 1. Vorsitzender des Trägervereins des Short-Sea-Shipping-Promotion-Centers, kurz SPC. In Bremen gab der kürzlich neu gewählte Vorsitzende gemeinsam mit seinem Stellvertreter Robert O. Drewes und SPC-Geschäftsführer Georg Waischnor Auskunft zur Arbeit der als Private-Public-Partnership aufgestellten Initiative. Am SPC sind neben dem Bund, den norddeutschen Küstenländern und NRW mittelständische Unternehmen der Transportwirtschaft zusammengeschlossen. Seit der SPC-Gründung im Juli 2001 sind nach eigenen Angaben fast 296 Millionen Tonnenkilometer von der Straße auf das Wasser verlagert worden, entsprechend 28.300 LKW-Fahrten zwischen dem Ruhrgebiet und den deutschen Seehäfen. „Wir verstehen uns als Büro der innovativen Ideen", sagte Geschäftsführer Waischnor. Ziel sei es, möglichst viele Transporte auf Wasserwege zu verlagern. Neben dem so genannten Short-Sea-Shipping, bei dem das überlastete Straßennetz des Kontinents mit Seeschiffen im Kurzstreckenverkehr umfahren wird, spielen dabei Binnenwasserstraßen eine wichtige Rolle. Der Bedarf vor allem an kurzfristig nutzbaren Informationen sei vorhanden, so Waischner. Das SPC suche den Kontakt zu Unternehmen, „um Lösungen im Sinne der Wirtschaft zu entwickeln". Zum Kern der IPC-Aktivitäten zählt neben Information und Beratung die Realisierung „intermodaler Leuchtturmprojekte". Als Beispiel führte Waischnor den Abtransport von Bruchholz nach dem Orkan "Kyrill" an. Das SPC hatte Kontakt zu Ministerien und Behörden hergestellt sowie Umschlags-, Lager und Transportkapazitäten ermittelt. Ergebnis: 300.000 Quadratmeter in den Binnenhäfen als Lagerfäche und Schiffsraum für mehr als 1,5 Millionen Tonnen Holz. (bös)
Short-Sea-Shipping: Wasser statt Straße
Kurzstreckenseeverkehr wirbt für Wasserstraße: „Abtransport per Schiene und LKW nicht mehr leistbar"