Rostock. Die Fährreederei Scandlines hat im ersten Halbjahr 2007 im Frachtbereich deutlich zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien mit 571 000 rund 13 Prozent mehr Lastwagen und Auflieger transportiert worden, teilte das Unternehmen am Freitag an seinem Rostocker Sitz mit. Die Zahl der Autos sei um 5 Prozent auf 1,9 Millionen gestiegen. Bei den Eisenbahnwaggons gab es einen Rückgang um 6,7 Prozent auf 42.370. „Mit diesem Ergebnis haben wir erneut unsere Position als einer der führenden Anbieter im Ostseefährverkehr gestärkt“, sagten die Vorstände John Steen-Mikkelsen und Andreas Lübs laut gemeinsamer Pressemitteilung. „Insbesondere im Frachtverkehr profitieren wir überproportional vom allgemeinen Marktwachstum“, bilanzierten die Vorstände. Auch für die zweite Jahreshälfte rechnet das Unternehmen mit weiteren Zuwachsraten, unter anderem durch die Fertigstellung der neuen Rügenbrücke im Oktober und die neue Linie von Rostock ins finnische Hanko, die ebenfalls im Oktober startet. Auf der am stärksten frequentierten Route des Unternehmens, der sogenannten Vogelfluglinie zwischen Puttgarden und dem dänischen Rødby, nahm der Frachttransport um 15 Prozent zu. Die Passagierzahlen stiegen um 4,8 Prozent und 6,1 Prozent mehr Autos wurden befördert. Für diese Strecke könnte in Zukunft Konkurrenz auf dem Landweg erwachsen, wenn wie beschlossen bis 2018 die Brücke über den Fehmarnbelt gebaut wird. Zwischen Rostock und Gedser wurden 13,5 Prozent mehr Fracht, 9,5 Prozent mehr Passagiere und 20 Prozent mehr Autos verschifft. Auf der Strecke von Rostock ins schwedische Trelleborg wurde 21,4 Prozent mehr Fracht transportiert. 5,4 Prozent mehr Passagiere nutzten diese Verbindung. Bei den Autos gab es einen Rückgang um 8,6 Prozent. Zwischen Sassnitz auf Rügen und Trelleborg wurden 16,9 Prozent mehr Laster und Auflieger befördert. Bei den Passagieren wurde ein Anstieg um 5,7, bei den Autos um 11,6 Prozent verzeichnet. Für die vier Linien ins Baltikum meldete Scandlines 14,5 Prozent mehr Fracht, 10,6 Prozent mehr Passagiere und 19 Prozent mehr Autos. Zwischen Rostock und dem lettischen Ventspils gab es mit 45 Prozent die größten Zuwächse überhaupt. Zwischen Dänemark und Schweden sowie auf den innerdänischen Verbindungen fielen die Zuwächse insgesamt geringer aus. Die Deutsche Bahn und das dänische Transportministerium als Gesellschafter hatten Mitte Juni nach langen Verhandlungen bekanntgegeben, dass Scandlines zu je 40 Prozent an den britischen Kapitalfonds 3i und die deutsche Allianz Capital sowie zu 20 Prozent an die Deutsche Seereederei (DSR) in Rostock gehen soll. Der Kaufpreis beträgt 1,56 Milliarden Euro. Der Verkauf muss unter anderem noch von der EU genehmigt werden. (dpa)
Seefracht: Scandlines legt zu
Scandlines legt im ersten Halbjahr im Frachtbereich zweistellig zu