Wien. Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind auf den meisten österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen wieder mehr Lkw unterwegs gewesen als vor der Coronakrise. Das meldet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mit Verweis auf die 283 Asfinag-Zählstellen. Bundesweit waren um 2,2 Prozent mehr Schwerfahrzeuge unterwegs als im selben Zeitraum 2019. Gegenüber dem Vorjahr gab es ein Plus von 12,7 Prozent.
Der Autobahnabschnitt mit der höchsten Lkw-Belastung war jener der A1 bei Traun mit 2,8 Millionen Lkw. Zweitstärkster Bereich war die A2 Südautobahn bei Biedermannsdorf mit mehr als 2,4 Millionen Lkw. „Auch auf der A8 Innkreisautobahn ist die Belastung durch den Lkw-Verkehr stark gestiegen: Bei Krenglbach rollten im ersten Halbjahr fast 2,2 Millionen Lkw über die Autobahn, um 5 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019“, heißt es beim Verkehrsclub. Auf der S1 (Tunnel Vösendorf) betrug das Plus gegenüber dem Vorkrisenhalbjahr sogar 11 Prozent. Weniger Lkw als im ersten Halbjahr 2019 waren unter anderem auf der A12 Inntalautobahn und der A13 Brennerautobahn unterwegs.
Stärkeres Wachstum als Wirtschaft insgesamt
„Der Lkw-Verkehr nimmt damit deutlich mehr zu als die Wirtschaft wächst“, sagte VCÖ-Experte Michael Schwendinger. „Wie die Daten des Umweltbundesamts zeigen, können in Österreich mit der Verlagerung von Lkw-Sattelzügen auf die Schiene die CO2-Emissionen des Transports um 95 Prozent reduziert werden.“ Als Beispiel nennt der VCÖ das Salzburger Eisenwerk Sulzau-Werfen, wo seit diesem Jahr rund 20.000 Tonnen Eisenschrott pro Jahr wieder mit der Bahn statt mit dem Lkw transportiert werden. (ms)