Berlin. Um Unternehmen bei der Anpassung an die neuen Klimaziele zu unterstützen, will Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) mit der Industrie sogenannte Klimaschutzverträge schließen. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums soll der Staat damit höhere Betriebskosten, die durch neue Klimaschutzmaßnahmen in den Unternehmen anfallen, übergangsweise ausgleichen. Über den Plan hatte zunächst die „Rheinische Post“ berichtet.
Diese staatliche Unterstützung könne etwa eine große Hilfe für Unternehmen sein, die viel Geld in den Einsatz von grünem Wasserstoff investieren, statt auf günstige fossile Rohstoffe zu setzen. So soll neuen Technologien der nötige Anschub zur Marktreife und zum massenhaften Einsatz gegeben werden. „Zielzahlen und Grenzwerte sind wichtig für die Umweltpolitik. Aber für die große Aufgabe, die vor uns liegt, brauchen wir mehr als das“, sagte Schulze am Donnerstag, 20. Mai. Die Klimaschutzverträge sollen Maßnahmen zur Einsparung von Treibhausgasen für Unternehmen attraktiver machen.
Pilotprogramm für Klimaschutzverträge soll entwickelt werden
Das Bundesumweltministerium entwickelt derzeit nach eigenen Angaben ein Pilotprogramm für Klimaschutzverträge für die Stahl-, Zement-, Kalk- und Ammoniakindustrie, das 2022 starten soll. In welcher Höhe und welchem Umfang Unternehmen gefördert werden sollen, ist aber noch offen.
An diesem Donnerstag geht eine Klima-Dialogreihe des Bundesumweltministeriums mit Unternehmen zu Ende. Dabei sollen insgesamt 80 Lösungswege für ein klimaneutrales Deutschland bis 2045 entwickelt worden sein. Die geplanten Klimaschutzverträge sind Teil der Vorschläge. (dpa)