„Die Arbeitgeber haben nun die Wahl: Entweder sie öffnen sich den Gesprächen und gehen mit uns den Weg der Vernunft, oder sie wählen weiterhin die Verweigerung und werden, ausgelöst durch den Unmut der GDL-Mitglieder, mit harten Arbeitskämpfen konfrontiert“, sagte Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), nachdem die Stimmen der Mitglieder ausgezählt waren.
Bei der Urabstimmung der hatten 97 Prozent der GDL-Mitglieder bei der DB und den Transdev-Unternehmen für einen unbefristeten Streik gestimmt, wie die Gewerkschaft am Dienstag, 19. Dezember, mitteilte. Bei den Personaldienstleistern habe die Zustimmung bei 93 Prozent und bei der City-Bahn Chemnitz bei 98 Prozent gelegen, so die GDL. Die Wahlbeteiligung betrug laut Gewerkschaftsangaben über 70 Prozent.
Weselsky sprach nach der Bekanntgabe des Ergebnisses von einem „deutlichen Signal an die Arbeitgeber“, ihre Haltung gegenüber den Forderungen der GDL zu überdenken. Nur mit einem „zufriedenstellenden Angebot zur Absenkung der Arbeitszeit und einer spürbaren Entgelterhöhung als Inflationsausgleich“ sei die „Wiederaufnahme und gütliche Einigung der Verhandlungen möglich“, sagte Weselsky. Erfolge dies nicht, hätten „die Beschäftigten mit ihrem Votum sehr deutlich klargemacht, was die Unternehmen im neuen Jahr zu erwarten haben“, kündigte der GDL-Chef an.
Weselsky bekräftigte in einer Pressekonferenz am Dienstag erneut, dass während des aktuell laufenden „Weihnachtsfriedens“ nicht mit Streiks zu rechnen sei. Im kommenden Jahr könnten die Streiks allerdings bereits kurz nach Silvester stattfinden, als möglichen Beginn von Streiks nannte Weselsky den 8. Januar 2024.