Hagen. Supergau, Katastrophe – Elfriede Sauerwein-Braksiek von der Autobahn GmbH des Bundes, versuchte nicht, irgendetwas zu beschönigen und wählte starke Worte. Seit Donnerstag, 2. Dezember, ist die Autobahn 45 zwischen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Nord in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Und das soll auch bis mindestens Mitte nächster Woche so bleiben.
Bei einer Kontrolle der Konstruktion auf der Sauerlandlinie hatten Experten bei einem Laserscan eine Verformung von Brückenteilen entdeckt. Sofort stoppten die Verantwortlichen den Verkehr. Experten prüfen jetzt, ob es an der Konstruktion weitere strukturelle Schäden gibt, wie die Autobahn GmbH des Bundes am Freitag, 3. Dezember, bei einer Pressekonferenz mitteilte. Vom Ergebnis hängt ab, ob und in welcher Form wieder Pkw- und Lkw-Verkehr zugelassen werden kann, teilte Elfriede Sauerwein-Braksiek, die Direktorin der Niederlassung Westfalen, mit.
Die Brücke muss baulich verstärkt werden
Sicher ist, dass die Brücke bis zu einem geplanten Neubau baulich verstärkt werden muss, um die tägliche Last von bis 64.000 Fahrzeugen, darunter 13.000 Lkw, wieder tragen zu können. Sauerwein-Braksiek äußerte die Hoffnung, dass der Verkehr zumindest für Autos möglichst schnell wieder freigegeben werden kann.
Die nordrhein-westfälische Ingenieurkammer-Bau hat den Bund aufgefordert, das Sanierungstempo zu erhöhen. „Sonst droht Chaos auf den NRW-Autobahnen“, sagte Kammerpräsident Heinrich Bökamp am Freitag laut Mitteilung. „Ereignisse wie die Sperrung der A45 sind Vorboten eines sonst unvermeidlichen Kollapses unserer Infrastruktur. Wie zu sehen, reicht der Ausfall einer Brücke, um eine Autobahn außer Betrieb zu setzen“, sagte Bökamp weiter. (dpa/tb)