Berlin. Insgesamt 2506 der rund 39.700 Brücken und Brückenabschnitte an Bundesfernstraßen in Deutschland sind dringend sanierungsbedürftig. Für die Ertüchtigung dieser Bauwerke ergibt sich nach Berechnungen der Bundesregierung ein Finanzbedarf von rund 9,3 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Das geht jetzt aus der Antwort der Großen Koalition auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. „Sanierungen scheitern nicht an einem Mangel an Geld, sondern an langwierigen und komplexen Planungsverfahren, die zu den kompliziertesten weltweit gehören", kommentierte der FDP-Verkehrsexperte Oliver Luksic in der „Rheinischen Post“. Er fordert, dass Bauprojekte schneller und unbürokratischer ablaufen.
Die Bundesregierung hat aus FDP-Sicht in dem Papier eingestanden, dass der schlechte Zustand vieler älterer Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen zu einer Sicherheitsgefahr werden kann. „Aufgrund der Altersstruktur der Straßen- und Brückensubstanz und der schnellen Entwicklung des Verkehrsaufkommens, insbesondere des Schwerverkehrs mit erheblich gestiegenen Gesamtgewichten, sind bei älteren Brücken die Tragreserven allmählich aufgebraucht“, heißt es in der Antwort auf die FDP-Anfrage. Die Sanierung der Bauwerke kommt demnach nur schleppend voran.
Deshalb haben Bund und Länder demnach 2014 gemeinsam das „Konzept zur Ertüchtigung von Straßenbrücken der Bundesfernstraßen“ erarbeitet und das „Programm Brückenmodernisierung“ aufgelegt. Im Zeitraum 2019 bis 2023 stünden für das „Programm Brückenmodernisierung“ rund 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Bis 2030 solle bei allen Brücken an Autobahnen die erforderliche Tragfähigkeit hergestellt sein, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf die FDP-Anfrage. Der Finanzbedarf für den Erhalt aller Bauwerke liegt laut dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan bis 2030 bei rund 12,9 Milliarden Euro. (ag)