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Sächsisches Verkehrsgewerbe: Spritpreise ruinieren Spediteure

04.05.2004 15:05 Uhr

Unternehmen bleiben auf erhöhten Tankkosten sitzen und müssen zum Tanken nach Polen und Tschechien fahren

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Dresden. Sachsens Spediteure fühlen wegen der seit Wochen hohen Spritpreise die Grenze des Erträglichen längst überschritten. „Die Situation ist nur mit einem Wort zu beschreiben: ruinös“, sagte der Präsident des Landesverbandes des sächsischen Verkehrsgewerbes, Michael Lohse, in einem dpa-Gespräch. Spediteure, Taxiunternehmen sowie Omnibusbetriebe hätten kaum noch eine Gewinnspanne. Einziger Ausweg sei für viele Fuhrunternehmer nur die Fahrt nach Tschechien oder Polen zum Tanken, um Geld zu sparen. „Viele Unternehmer agierten am Rande des Existenzminimums“, sagte Lohse. Die Verhandlungen über Aufträge seien meist bereits vor einem Jahr geführt worden, auf Basis damals gültiger Spritpreise. „Welcher Auftraggeber lässt sich jedoch heute zu Nachverhandlungen hinreißen“, sagt Lohse. Durch die Ökosteuer müssten pro LKW und Jahr allein 14.000 Euro Verlust eingerechnet werden, sagte der Präsident. Die gestiegenen Kraftstoffpreise bedeuten pro Sattelzug noch einmal 3000 bis 4000 Euro. „Für uns bleibt nur eines: im Ausland tanken, wo es billiger ist“, sagte Lohse. Insofern bedeuten die neuen Möglichkeiten der EU- Osterweiterung für das Speditionsgewerbe ein Glück. Die bis 1. Mai geltenden Tankbeschränkungen auf 200 Liter pro Lkw seien gefallen. „Die Lastwagen fahren mit leerem Tank nach Polen und Tschechien“, sagte Lohse. Bei einer Füllung 800 bis 1300 Litern mache das eine Ersparnis von etwa 100 bis 250 Euro aus. „Mit dem vollen Tank kann ein 40-Tonnen-Zug 3000 Kilometer fahren“, betont Lohse. Den Spediteuren bleibt nach Angaben von Lohse fürs eigene Überleben kaum etwas anderes übrig, als die für sie besseren Gegebenheiten in Polen und Tschechien zu nutzen. „Dort gibt es preiswerten Kraftstoff, billige Arbeitskräfte, Steuervergünstigungen sowie geringere Gebühren und Abgaben“, sagte Lohse. „Doch auch damit werden deutsche Speditionsunternehmen nicht konkurrenzfähig“, sagte Lohse. An Investitionen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze sei gar nicht mehr zu denken. (dpa)

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