Dresden. Nach dem Bekanntwerden der geplanten Gebühren für Ausnahmegenehmigungen auf der Bundesstraße 170 nach Tschechien hat sich das Verkehrsministerium in Dresden für deren Senkung stark gemacht. Heute wurden Gespräche mit dem zuständigen Landratsamt Weißeritzkreis geführt, wie die stellvertretende Sprecherin des Ministeriums, Martina Pirk, sagte. Tschechien hatte am Wochenende gegen angekündigte Gebühren von 25 Euro je Fahrt oder 215 Euro bis Jahresende protestiert. Der Übergang Altenberg soll von Mittwoch an für Lastwagen mit über zwölf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht nur noch Richtung Deutschland offen sein. „Wir sprechen mit dem Weißeritzkreis über Lösungen, die für die Speditionen nicht so teuer sind“, sagte Pirk. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden verurteilte die Gebühren für Ausnahmegenehmigungen zum Befahren der Bundesstraße 170 in der für schwere Laster gesperrten Richtung. Für viele regionale Betriebe sei die Nutzung der Strecke überlebensnotwendig. Ihnen seien „moderate Ausnahmeregelungen“ zugesagt worden. Der Weißeritzkreis müsse die Beschlüsse überarbeiten, forderte die IHK. Auch Tschechiens Vize-Verkehrsminister Jiri Kubinek hatte sich am Wochenende von den Gebühren für Ausnahmegenehmigungen überrascht gezeigt. Die Einbahnstraßenregelung im Grenzgebiet war von Tschechien und Sachsen nach dem sprunghaften Anstieg des Lastwagen-Transitverkehrs vereinbart worden. Richtung Tschechien sollen die Transporte künftig über Neugersdorf und Schönberg geleitet werden. Allein im vergangenen Jahr hatten insgesamt 3,1 Millionen Lastwagen die westböhmischen Grenzübergänge passiert, etwa 600.000 mehr als 2004. Viele Fahrer wollten der Autobahnen-Maut in Deutschland ausweichen. Tschechien will im kommenden Jahr eine Maut für Lastwagen einführen. (dpa/sb)
Sachsen: Sondergebühren für LKW in der Kritik
Verkehrsministerium will Senkung geplanter LKW-Gebühren an Bundesstraße B 170