Frankfurt/Main. Deutsche Frachtfluglinien müssen Einschränkungen ihrer Überflüge über sibirischen Luftraum befürchten. Von den 30 Frachterflügen der Lufthansa Cargo zwischen Deutschland und Ostasien, die laut dem am kommenden Wochenende beginnenden Sommerflugplan durchgeführt werden sollen, wurden von Moskau bislang nur 19 genehmigt. „Wir hoffen, dass sich diese Zahl in den nächsten Tagen bis zum Start der neuen Flugplanperiode noch erhöht und unsere Anträge von den zuständigen russischen Behördenpositiv beschieden werden“, sagte Vorstandschef Karl Ulrich Garnadt auf der heutigen Bilanzkonferenz der Lufthansa Cargo in Frankfurt.
Noch dramatischer stellt sich die Lage für die in Leipzig/Halle beheimatete Airline Aerologic dar. Die gemeinsame Tochter von DHL und Lufthansa Cargo hat 30 Überflüge über russisches Territorium pro Woche beantragt, von denen bis heute nicht ein einziger von Moskau genehmigt wurde.
Eine offizielle Begründung für die bisherige Verweigerungshaltung wurden weder der LH Cargo noch Aerologic bisher von Russland gegeben. Garnadt vermutet als Grund für diese Hinhaltetaktik die von der EU einseitig eingeführte Ökoabgabe infolge des seit Anfang dieses Jahres geltenden Emissionshandelssystems. Dagegen haben zahlreiche Länder, darunter China, Russland oder Indien protestiert und Sanktionen angedroht. (hs)