Runde Rekorde in Sachen Speed und Sprit

Sie haben es wieder getan - diesmal mit einem Traktor! Erneut stellte Nokian einen Geschwindigkeitsrekord auf Eis auf. Der mehrfache Rallye-Weltmeister Juha Kankkunen trieb einen Valtra-T-234-Traktor mit 130,2 km/h über eine schneebedeckte Straße in Lappland. Der rollte auf den ersten Winterreifen der Welt für Traktoren, den Nokian Hakkapeliitta TRI (in 440/80 R 28 und 540/80 R 38). Nokian erzielte bereits 2013 den Weltrekord für das schnellste Auto auf Eis, als Janne Laitinen dort 335,7 km/h erreichte. Das Laufflächenprofil der Traktor-Winterreifen orientiert sich eher am Lkw als am Traktor. Die Gummimischung und die Lamellen sollen Grip und Traktion erhöhen, während die Diagonal-Lamellen die Zahl der Ecken erhöhen, die in die Fahrbahn greifen, um so den Längs- und Seitengriff zu verbessern. Blockprofil-Reifen für Traktoren führte Nokian übrigens vor über zehn Jahren ein. Dezenter kommuniziert Goodyear seine neuen Winterreifen der Ultra-Grip-Max-Reihe für schwierige Winterbedingungen. Die Winterreifen sollen laut Goodyear-Pressesprecher Peter Smodej selbst in halb abgefahrenem Zustand bis zu 40 Prozent mehr Grip und bis zu 15 Prozent mehr Laufleistung bieten als die Vorgängergeneration. Damit soll der Ultra Grip Max D für die Antriebsachse selbst halb abgefahren noch die "Three-peak-mountainwith-snowflake" (3PMSF)-Kriterien erfüllen. Michael Locher, Marketing-Direktor für Nutzfahrzeugreifen bei Goodyear in Deutschland, Österreich und der Schweiz, begründet das mit der Laufflächenmischung und -gestaltung. Auch abgefahren noch Biss im Gummi Beim Lenkachsreifen Ultra Grip Max S achteten die Entwickler laut Smodej vor allem auf eine hohe Kurvenstabilität und Bremsleistung auf Schnee und Eis. Außerdem hat er eine um fünf Prozent verbesserte Schneetraktion und dieselbe Laufleistung wie sein Vorgänger, der Goodyear Ultra Grip WTS. Noch wichtiger: Halb abgefahren soll er 30 Prozent mehr Haftung bieten als sein Vorgänger. Auch den Vergleich zum Ganzjahres-Lkw-Reifen K Max S zieht Smodej: Gegenüber dem soll der Winterreifen im Neuzustand 23 Prozent mehr Traktion bieten. Um satte 40 Prozent überbieten soll der Antriebsachspneu Ultra Grip Max D den Vorgänger Ultra Grip WTD bei 50-prozentiger Abnutzung der Lauffläche. Das wollen die Ingenieure zumindest für das Format 315/80 R 22.5 ermittelt haben. Gegenüber dem K Max D soll die Schneetraktion um elf Prozent besser sein. Beim Ultra Grip D soll eine neue Rillenkontur die hohe Traktionsleistung bis zum Ende der Nutzungsdauer aufrechterhalten. Die Laufleistung des Ultra Grip Max D soll gegenüber dem Vorgänger um 15 Prozent verbessert worden sein. Die neuen Winterreifen werden ab Mitte 2015 in 315/80 R 22.5 und 315/70 R 22.5 (High Load beim Ultra Grip Max S in 315/70 R 22.5) erhältlich sein. Dazu bringt Goodyear auch die entsprechenden Runderneuerungsprodukte auf den Markt. Der doppelt gemaxxte Tread Max Ultra Grip Max D ist in der Größe 315/80 R 22.5 erhältlich und soll laut Smodej "eine vergleichbare Leistung wie der neue Reifen" bringen. Im gleichen Format wird auch der UniTac-Laufstreifen Ultra Grip Max D für die Kalterneuerung geliefert. Nach der Markteinführung des neuen Antriebsachsreifens Conti EcoPlus HD3 in 315/45 R 22.5 komplettiert Conti sein Lowlinerangebot mit dem Lenkachsreifen EcoPlus HS3 in 355/50 R 22.5. Durch die geringeren Durchmesser senken die beiden Niederquerschnittsreifen die Aufsattelhöhe der Zugmaschine effektiv ab. Bei einem Durchmesser von 934 Millimetern bietet der EcoPlus HS3 eine Traglast von 8 Tonnen. Der Antriebsachsreifen EcoPlus HD3 mit 852 Millimetern Durchmesser trägt in Zwillingsanordnung 11,6 Tonnen Achslast. Ein Jahr nach der Einführung der EcoPlus-3-Familie präsentiert Conti-Pressesprecherin Annette Rojas erste Ergebnisse aus der Praxis der Standardpneus. Im Schnitt soll die Generation drei, bezogen auf alle Achsen, im Vergleich zur Vorgängergeneration üppige 1,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer sparen. Ein langer Umdenkprozess Der Lenkachsreifen EcoPlus HS3 soll wie erwartet durch sein gutes Nassgriffverhalten punkten und der Verschleiß-Analyse-Indikator (VAI) kommt sehr gut an. Beim EcoPlus HD3 auf der Antriebsachse löste ein Lamellendesign das Blockprofil ab, was viele Kunden anfangs erstaunte. Trotz der glatten Optik wurden dadurch die Griffkanten des HD3 verdoppelt. Die Technik übertrug Conti vom Pkw: Die bis in den Profilgrund reichenden volltiefen Lamellen verzahnen sich mit der Fahrbahn, ohne die Nachteile eines Blockprofils wie Rollwiderstand, Kraftstoffverbrauch und lautes Abrollgeräusch mit sich zu bringen. Gegenüber dem Vorgänger soll der Rollwiderstand um 16 Prozent verbessert worden sein. Anfangs ebenfalls skeptisch beäugt wurde laut Rojas der Trailerreifen EcoPlus HT3, dessen Aufstandsfläche einen hohen geschlossenen Teil aufweist. Der um 26 Prozent verbesserte Rollwiderstand senkt den Spritverbrauch. Der wird laut Marko Multhaupt, Leiter Marketing und Vertrieb D-A-CH Bus- und Lkw-Reifen Ersatzgeschäft bei Conti, immer wichtiger. Statt Laufleistung rücken Wirtschaftlichkeit und Sicherheit in den Fokus der Bewertung. Allerdings ist Multhaupt erstaunt, wie lange es dauerte, bis die Transportbranche die Wirtschaftlichkeit der Reifen wichtiger erachtet als die Laufleistung. Das sieht man auch bei Michelin so, wo man auf der IAA die neue X-Line Energy einführte, die auf Lenk-, Antriebs- und Trailerachse ein A in Sachen Wirtschaftlichkeit bietet. Hier waren die Franzosen die Schnellsten!

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