Riesen-Lkw werden kommen

Erfurt. Die nordeuropäischen Länder hätten die bis zu 25 Meter langen und 60 Tonnen schweren Transporter bereits genehmigt, Frankreich und Holland wollten nachziehen, sagte Trautvetter am Freitag im Erfurter Landtag. „Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Zulassung von der EU erzwungen wird.“ Über das Pilotprojekt in Thüringen werde er in den kommenden Wochen entscheiden. Die Opposition hatte ein Fahrverbot für die so genannten Gigaliner gefordert. Viele Thüringer Straßen wiesen bereits heute erhebliche Schäden auf, sagte der Abgeordnete Benno Lemke von der Linkspartei. Mit der Belastung durch die neuen schweren Trucks werde sich der Zustand weiter verschlechtern. Zudem müssten Brücken und Tunnels für Millionenbeträge umgerüstet werden. Mit den Riesen-Lkw würden die Lasten umverteilt, kritisierte Dagmar Becker von der SPD. „Die Unternehmen sparen und verlegen ihre Lager noch mehr auf die Straße; die Folgekosten muss die Gemeinschaft tragen.“ Zudem verwies sie auf die erhöhte Unfallgefahr und Umweltbelastung. Nach Angaben des CDU-Abgeordneten Gottfried Schugens sind die neuen Straßen bereits auf Lasten bis 60 Tonnen ausgelegt. Zudem genehmigten bereits heute die Behörden in Thüringen jährlich 25.000 Schwertransporte, die teilweise bis zu 38 Metern lang seien. Der Einsatz von Riesen-Lkw sei nur für feste Routen zwischen Logistikzentren interessant, ergänzte Trautvetter. Da auf diesen Strecken wenige Großtransporter die Flotte der herkömmlichen Lkw ablösen könnten, profitiere auch die Umwelt durch weniger Spritverbrauch. Beim Pilotprojekt in Thüringen handele es sich um einen Lastwagen am Tag, der Matratzen von Gera nach Erfurt bringen wolle.