Rastatt/Frankfurt. Die Sperrung der Rheintalbahn, andere Schienen-Baustellen und Grenzkontrollen belasten Speditions- und Logistikunternehmen. Der Intermodal-Operateur Kombiverkehr fordert deshalb 250 Millionen Euro staatliche Soforthilfe für die Betroffenen. Wie das Gemeinschaftsunternehmen von 230 Speditionen und Deutscher Bahn am Freitag mitteilte, führt die Rheintalsperrung zu mehrtägigen Verspätungen der Transporte; die Folgen überträfen die der bisherigen Lokführerstreiks bei Weitem.
Zudem leide der Verkehr zwischen Deutschland und Italien unter unkoordinierten Bauarbeiten und Grenzkontrollen. „Die aktuelle Situation im Schienengüterverkehr von und nach Italien kann nur noch als ‚Super-Gau‘ bezeichnet werden“, hieß es in einer Mitteilung von Kombiverkehr.
Forderung nach unbürokratischer finanzieller Hilfe
Auch das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) forderten Unterstützung vom Bund. Wegen Erlösausfällen und Mehrkosten bei Umleitungsverkehren werde die Grenze der finanziellen Belastbarkeit überschritten, schrieben NEE und VDV an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU).
„Ungeachtet der offenen Fragen zum Schadenersatz für die achtwöchige Unterbrechung der mit bis zu 200 Güterzügen wichtigsten europäischen Güterverkehrsstrecke ist jetzt eine unbürokratische finanzielle Hilfe des Bundes zur Existenzsicherung betroffener Unternehmen dringend erforderlich“, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Schreiben vom Mittwoch.
Sperrung noch bis 7. Oktober
Seit dem 12. August ist die Strecke zwischen Rastatt und Baden-Baden gesperrt. In die Baustelle des Tunnels für die Neubaustrecke, der die Gleise in weniger als fünf Metern Tiefe unterquert, waren Wasser und Erde eingedrungen. Die Schienen sackten ab. Inzwischen wurde der beschädigte Tunnel mit einer Betonfüllung stabilisiert. Am 7. Oktober will die Deutsche Bahn (DB) die Strecke wieder in Betrieb nehmen. (dpa)