Mainz. Das Land Rheinland-Pfalz übernimmt als Finanzhilfe für den defizitären Flughafen Hahn Straßen im Wert von bis zu 7,2 Millionen Euro. Das sagte Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag im Landtags-Innenausschuss in Mainz. Die Summe werde zwischen 6 und 7,2 Millionen Euro liegen und damit etwas höher als zunächst geplant. Außerdem prüft das Ministerium, ob der Landesbetrieb Mobilität (LBM) vom Hunsrück-Flughafen auch Flächen am Airport direkt übernimmt – zum Beispiel Rollbahn oder Vorfeld.
Der Flughafen gehört zu 82,5 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen. Rheinland-Pfalz sucht nach neuen Investoren. Derzeit sind nach Angaben von Lewentz mehrere externe Gutachten in Arbeit. Dabei geht es darum, den Verkehrswert zu ermitteln, das Ressort bei der geplanten Ausschreibung zur Investorensuche zu beraten und die Einhaltung des EU-Beihilferechts zu prüfen. Mit dem Kauf von Straßen im Umfeld des Flughafens soll die Betreibergesellschaft entlastet werden. Vor allem die Infrastrukturkosten sorgten bisher für Verluste. SPD und Grüne hatten nicht ausgeschlossen, das notwendige Geld für den Kauf der Straßen durch einen Nachtragshaushalt zu bewilligen. Die CDU verlangt ein Gesamtkonzept zur Zukunft des Flughafens.
Der frühere US-Fliegerhorst schreibt seit längerem rote Zahlen. Eine Trendwende scheint nicht in Sicht: Beim Frachtgeschäft musste der Hahn im vergangenen Jahr einen Einbruch um 28 Prozent auf fast 208.000 Tonnen nach dem bisherigen Rekordjahr 2011 hinnehmen. (dpa/bw)