Köln. Drei im Raum Köln tätigen Cargofirmen wurde die Lizenz als Reglementierter Beauftragter (RB) mit sofortiger Wirkung entzogen. Die Anordnung erfolgte nach Kontrollen durch Sicherheitsexperten aus den USA, der EU und nordrhein-westfälischen Vertretern vom Luftfahrt-Bundesamt als Folge einer Serie von Audits bei örtlichen Frachtfirmen. Betroffen vom Verlust der RB-Lizenz sind Klink Cargo, CSP Cargo Service Point und die Kölner Niederlassung der Hamburger Firma Sovereign Speed.
Auf Anfrage der VerkehrsRundschau zeigte sich Sovereign-Mehrheitseigner Karim El-Sayegh überrascht über den Entzug des RB-Status seiner Kölner Dependance. „Seit acht Jahren hat die Station eine RB-Zulassung. Sie ist in der Zeit mehrfach auditiert worden, wobei es niemals Beanstandungen seitens der Kontrollkräfte gegeben habe“, sagte der Manager. Vergangene Woche aber seien die Auditoren offenbar besonders rigoros vorgegangen und hätten selbst Kleinigkeiten moniert. Auch die inquisitorische Art der Befragung der örtlichen Sovereign-Mitarbeiter durch die Offiziellen sei „äußerst grenzwertig“ gewesen, so El-Sayegh.
Tendenziell ähnlich äußerte sich Geschäftsführer Jörg Zimmermann von Klink Cargo. Er kündigte ebenso wie ein Vertreter von CSP Cargo Service Point die „Durchleuchtung aller internen Sicherheitsabläufe innerhalb seiner Firma auf Herz und Nieren“ an, um monierte Schwachstellen zu beseitigen. Bei Sovereign Speed will man erst einmal die offiziellen Protokolle mit den Beanstandungen abwarten, bevor man zielgerichtete Veränderungen der eigenen Sicherheitsabläufe vornimmt.
Bis auf Weiteres müssen die drei genannten Firmen mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten, damit ihre von Köln/Bonn direkt abgeflogenen Sendungen den sicheren Status erlangen und in Flugzeuge verladen werden können. Klink-Manager Zimmermann nannte als künftigen Partner für Sicherheitsdienste den am Kölner Flughafen ansässigen Bodenabfertiger Wisskirchen Logistik GmbH. Diesen wird El-Sayegh zufolge auch Sovereign nutzen, zumindest für die vor Ort abgeflogene Fracht. Die Masse der Sendungen werde sein Unternehmen aber nach Frankfurt, Brüssel oder London trucken, wo Sovereign weitere Niederlassungen hat, die weiterhin als Reglementierte Beauftragte zugelassen sind, was sämtliche Sicherheitsdienste einschließt.
Alle drei Firmen äußerten sich dahingehend, dass sie die Wiedererlangung der RB-Lizenz schnellstmöglich anstreben würden. Eine Anfrage beim Braunschweiger Luftfahrt-Bundesamt mit der Bitte um Stellungnahme zu den von den auditierten Luftfracht-Agenten hervorgehobenen Kritikpunkten am Vorgehen der Kontrolleure blieb unbeantwortet. (hs)