Rom. Die italienische Regierung hat die Entscheidung über die Zukunft der insolventen Fluggesellschaft Alitalia verschoben. Bis spätestens 15. Juni hat die staatliche Eisenbahngesellschaft Ferrovie dello Stato (FS) nun Zeit, um einen noch fehlenden Mitinvestor zu finden, der für eine Rettung Alitalias nötig ist. Bis zum zuvor gesetzten Fristende am 30. April war das nicht gelungen.
Nun soll FS bis 15. Juni, aber „so früh wie möglich” ein verbindliches Angebot für Alitalia abgeben, sagte der italienische Industrieminister und stellvertretende Ministerpräsident Luigi Di Maio am Freitag.
Die frühere staatliche Airline hatte Anfang Mai 2017 Insolvenz angemeldet. Seitdem kann sie nur dank Staatskrediten von mittlerweile 900 Millionen Euro ihren Flugbetrieb aufrechterhalten. Diese Staatshilfe war zunächst nur als vorübergehender Rettungsanker gedacht, doch Italiens Regierung musste die Kreditlinie immer wieder verlängern.
Mangels Interessenten wählte Di Maio die FS aus, sich um Alitalia zu kümmern. Allein schultern kann die Bahngesellschaft die Übernahme jedoch nicht. Geplant ist eine Beteiligung von je 15 Prozent des italienischen Staates und der US-Fluggesellschaft Delta. Di Maio hatte am Donnerstag im TV-Sender La7 gesagt, das Konsortium brauche aber noch einen weiteren Großinvestor für die letzten 15 Prozent. (dpa)