Kiel. Schleswig-Holsteins Rechnungshof hat mehr Tempo beim stockenden Weiterbau der Autobahn 20 gefordert. „Der Stillstand hat uns bisher gewaltig viel Geld gekostet”, sagte Rechnungshof-Präsidentin Gaby Schäfer am Mittwoch. Zwar habe ihre Behörde sich noch nicht mit der Frage befasst, ob eine Weiterplanung der A 20 durch die Bundesplanungsgesellschaft Deges für das Land teurer sei. Aber: „Ich bin der Meinung, dass es fast schon nicht mehr so wichtig ist, was es kostet, sondern dass es überhaupt passiert.”
Seit dem Mauerfall sind im nördlichsten Bundesland 39 Kilometer A 20 gebaut worden. Aktuell endet die Küstenautobahn östlich von Bad Segeberg. „Inzwischen gibt es Projekte, die einfach laufen müssen”, sagte Schäfer. Deshalb sei es für sie „eine Option”, die Verwaltung der Bundesstraßen an den Bund abzugeben. Allerdings ginge damit ein großes Maß an Planungshoheit verloren.
Die Landesregierung prüft bereits, ob sie die Verwaltung ab 2021 an den Bund abgeben soll. Zu diesem Zeitpunkt übernimmt der Bund im Zusammenhang mit der beschlossenen Bildung einer Bundes-Infrastrukturgesellschaft in jedem Fall die Verwaltung der Bundesautobahnen. Die Länder können bis Ende 2018 entscheiden, ob sie auch die Bundessstraßen abtreten wollen. (dpa)