Berlin. Das Deutsche Seeverladerkomitee im BDI geht nicht davon aus, dass konkrete Wettbewerbsverstöße der Grund für die jüngste Razzia der EU-Kommission bei mehren Großsreedereien gewesen sind. „Hinweise auf konkrete Wettbewerbsverstöße der Reeder liegen uns nicht vor", bestätigte Rüdiger S. Grigoleit, Vorsitzender des Seeverladerkomitees der VerkehrsRundschau. Nach seiner Einschätzung handelt es sich um eine Überprüfung des Marktes, der sich in Europa seit Abschaffung der Linienkonferenzen mit neuen Spielregeln auseinandersetzen muss.
„Nach drei Jahren will die Kommission sehen, inwieweit sich die Marktstrukturen verändert haben", so Grigoleit. Auch gebe es im Markt keinerlei Hinweise, dass ein Reeder unter Nutzung der Kronzeugenregelung Wettbewerbsverstöße angezeigt haben könnte. Seit Oktober 2008 sind Absprachen über Preise und Kapazitäten in so genannten Linienkonferenzen verboten.
Dienstag vor einer Woche hatten Beamte der EU-Kommission die Büros mehrerer Reedereien, darunter Maersk, Hapag Lloyd und Hamburg Süd, in einer konzertierten Aktion durchsucht. Allerdings betonte die Kommission, dass bisher nur ein Anfangsverdacht vorliege und Durchsuchungen noch kein Beleg für die Schuld der Firmen seien. (diwi)