Bremen. Die Bremischen Häfen verspüren beim Güterumschlag einen kräftigen, belebenden Rückenwind. Rund 18,9 Millionen Tonnen und damit gut 16,7 Prozent mehr Güter gingen zwischen Januar und März über die Kaikanten des Zwei-Häfen-Bundeslandes, teilte die Hafengesellschaft Bremenports jetzt mit. Die Masse des Umschlaggeschäftes entfällt dabei auf Bremerhaven: 15,7 Millionen Tonnen (plus 19,9 Prozent). Auf die zentrumsnahen Hafenteile entfielen gut 3,2 Millionen Tonnen (plus 3,2 Prozent). Hinsichtlich der Verteilung der Ladungsströme gibt es ein fast ausgeglichenes Verhältnis bei Im- und Exporten. An Ausfuhren wurden im Berichtszeitraum gut 9,1 Millionen Tonnen Ladung bewegt (plus 16,6 Prozent), an Einfuhren waren es rund 9,7 Millionen Tonnen (plus 16,9 Prozent).
Bremer legen besonders stark zu
Was Bremenports-Geschäftsführer Holger Banik im Besonderen freut, ist die Entwicklung beim Containerumschlag. Der wuchs im Berichtszeitraum sogar um knapp ein Viertel auf 1,4 Millionen Standardcontainer (TEU). Zum Vergleich: Hamburg kam in den ersten drei Monaten auf einen Boxenumschlag von 2,1 Millionen TEU (plus 18,2 Prozent). Doch nicht nur den Mitbewerber von der Elbe konnten die Bremer „hinter sich lassen", so Banik. Auch gegenüber den wichtigen Westhäfen Rotterdam und Antwerpen konnten sich die Umschlagbetriebe an der Weser, was den prozentualen Zuwachs betrifft, besser schlagen. Als besonders starker Umschlagmonat erwies sich der März, als gut 501.000 TEU über die Terminals gingen.
Ein weiteres Kerngeschäft stellt für das Zwei-Häfen-Bundesland der Autoumschlag dar. Mit rund 489.000 Fahrzeugen wurden zwischen Januar und März gut 51 Prozent mehr Autos verladen beziehungsweise gelöscht. Vor allem der Erfolg von Fahrzeugen „Made in Germany" auf dem Weltmarkt arbeitet den Bremern zu. Das Plus beim Fahrzeugumschlag wird im Wesentlichen getragen durch die Ausfuhren, während die Importe bereits seit mehreren Monaten unter Druck stehen.
Offshore-Windkraft soll für frischen Wind sorgen
Künftig sollen die Bremischen Häfen auch im Offshore-Geschäft eine wichtige Rolle spielen. So plant das Land den Bau eines neuen Offshore-Terminals in Bremerhaven, der im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft bis 2014 realisiert werden soll. Aktuell geht es darum, im Rahmen eines internationalen Verfahrens die geeigneten Bewerber für das Projekt zu gewinnen. Der Terminal soll dabei – trotz privater Finanzierung – als „öffentlicher Terminal" genutzt werden. Das Land Bremen will ausdrücklich keinen „dedicated terminal" nur für ein Unternehmen.
Die BLG Logistics Group, die das Offshore-Geschäft als neues Betätigungsfeld erschließen will, gab jetzt das grüne Licht für eine bedeutende Offshore- Investitionsentscheidung. 20 Millionen Euro sollen in den Aufbau neuer Dienstleistungen investiert werden. Kernbestandteile sind der Kauf von leistungsstarken Mobilkranen sowie die Herrichtung einer bislang im Bereich des Autoterminals Bremerhaven genutzten Fläche für Offshore-Aufgaben. Damit soll sichergestellt werden, dass künftig Teile für den neuen Nordsee-Offshore-Windpark „Global Tech One" über Bremerhaven auf die Spezialschiffe verladen werden können. Die Komponenten selbst werden im Windkraft-Cluster von Bremerhaven gefertigt. Er konzentriert sich auf den Bereich des ehemaligen Fischereihafens. (eha)