München. Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat gravierende Folgen für den Schienengüterverkehr. „Das Ergebnis ist erschütternd“, sagte ein Railion-Sprecher am Nachmittag gegenüber der VerkehrsRundschau. In Ostdeutschland sei der Verkehr nahezu zum Erliegen gekommen. 95 Prozent der Züge wären nicht abgefahren. Nicht viel besser sieht es in Westdeutschland aus. „Dort fahren zwei Drittel der Güterzüge nicht“, sagte der Sprecher. Die Situation habe sich in der vergangenen Nacht deutlich verschärft. Die als versorgungsrelevant eingestuften Züge hätten jedoch alle planmäßig ihr Ziel erreicht. Über die Situation in den Seehäfen konnte der Sprecher keine Angaben machen. Der sowohl für Hamburg wie auch für Bremerhaven wichtige Rangierbahnhof Maschen sei jedoch nicht blockiert, da der Bahnhof über große Abstellflächen verfügt. Wie die Bahn weiter mitteilt, sind viele Ganzzüge ausgefallen. Die Zugbildungsanlagen für den Einzelwagenverkehr würden nur noch in sehr eingeschränktem Maße arbeiten. Mittlerweile sei auch der Zulauf von internationalen Verkehren extrem eingeschränkt; insbesondere die Transporte Richtung Osten könnten kaum noch durchgeführt werden. Mehrere hundert Züge würden im Ausland darauf warten, nach Deutschland einfahren zu können. „Bereits heute ist angesichts der empfindlichen Störungen im System klar, dass die Auswirkungen des Streiks noch für Wochen spürbar bleiben. Es wird sehr lange dauern, bis wir wieder normal fahren können. Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens und er wirkt sich zunehmend auch auf die Nachbarländer aus“, so Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik der Deutschen Bahn AG. (cd)
Railion nennt Streikfolgen „erschütternd“
Güterverkehr in Ostdeutschland praktisch lahmgelegt