Rotterdam. Der Rotterdamer Hafen will noch bis 15.Mai alle aus Japan eintreffenden Schiffe auf eine mögliche radioaktive Belastung hin überprüfen. Eine Ausnahme wird lediglich bei den Frachtern gemacht, die bereits in einem anderen Hafen entsprechend überprüft wurden und deren Schiffsführung das mit einem entsprechenden, offiziellen Zertifikat belegen kann. Das teilte der Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) am Dienstag mit. Man sei erleichtert und auch erfreut darüber, dass bei den bislang durchgeführten Kontrollen, sowohl auf den Schiffen als auch an der Ladung, keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Allerdings habe man das auch „nicht anders erwartet", heißt es in Rotterdam.
Seit der am 14. April durchgeführten ersten Kontrolle eines Frachters – es war das Containerschiff „Carsten Maersk" -, der nach der Atomkatastrophe von Fukushima in Europa eintraf, bis heute sind sieben Containerschiffe, ein Autotransporter und ein Tanker im Auftrag der HbR kontrolliert worden. Darüber hinaus hatten verschiedene Rotterdamer Terminal-Betreiber und Umschlagbetriebe bei weiteren 14 Schiffen die gelöschte Ladung auf eine mögliche radioaktive Belastung hin zusätzlich überprüfen lassen. Auch hier bewegten sich die Messergebnisse alle in einem grünen Bereich.
Überdies werden alle Container, die die Terminals verlassen, standardmäßig auf Radioaktivität überprüft. Dabei passieren die Container fest installierte Kontrollportale. Diese Maßnahmen haben mit den Ereignissen in Fukushima nichts zu tun. Sie sind vielmehr die Folge der seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA verschärften, verbindlich vorgeschriebenen Überwachung des internationalen Seeverkehrs auch und gerade in den Häfen.
Nach dem 15. Mai will der HbR dann über das weitere Vorgehen bei Schiffen mit Japan-Ladung entscheiden. Dabei könnten an die Stelle der Gesamtkontrolle künftig eine stichprobenartige Überwachung treten. HbR-Sprecher Tie Schellekens sagte der VerkehrsRundschau, dass der Rotterdamer Hafenbetrieb beim Thema „Japan-Schiffe" in einem engen Erfahrungs- und Informationsaustausch mit den Hafenverwaltungen in den großen EU-Universalhäfen steht. (eha)