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PWC-Studie: Deutsche Reeder wieder zuversichtlich

29.06.2011 16:26 Uhr
PWC-Studie: Deutsche Reeder wieder zuversichtlich
Die Stimmung der Deutschen Reeder ist wieder optimistisch
© Foto: istockphoto/dan_prat

Schiffsbetreiber leiden trotz guter Auftragslage unter geringen Fracht- und Charterraten / Immer mehr Reeder greifen auf private Sicherheitsdienste gegen Piraten zurück

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Frankfurt/Main. Die deutschen Reeder gehen 2011 nach tiefen Einschnitten im Zuge der Wirtschaftskrise wieder auf Wachstumskurs. Derzeit sind die Fracht- und Containerschiffe bei 86 Prozent der Reedereien ausgelastet, und knapp 50 Prozent erwarten für die kommenden zwölf Monate weiteres Wachstum, wie aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC unter 100 deutschen Reedereien im Juni 2011 hervor geht.

„Die Reedereien profitieren derzeit zweifellos vom Konjunkturaufschwung und dem fortgesetzten Exportboom der deutschen Wirtschaft", kommentiert Claus Brandt, Leiter des Maritimen Kompetenzzentrums bei PWC. Allerdings weist Brandt auch auf die schwierige Erlössituation hin: „Die Fracht- und Charterraten bewegen sich derzeit auf einem Niveau, das für Reeder nicht auskömmlich ist." Seit November letzten Jahres hätten sich die Frachtraten auf der Rennstrecke zwischen Europa und Asien etwa halbiert.

Die befragten Reeder sind dennoch optimistisch, dass sich die Erlössituation verbessert. 55 Prozent erwarten steigende Frachtraten in den nächsten zwölf Monaten, 62 Prozent gehen von höheren Charterraten aus.

Zu einem dauerhaften Problem für die Branche entwickelt sich die Piraterie. Trotz der verstärkten militärischen Schutzmaßnahmen sind 86 Prozent der Reeder der Ansicht, dass die Belastung durch Piraten in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen ist, keiner der Befragten sieht eine Entspannung. Als konkrete Folgen der Piraterie nennen 53 Prozent höhere Kosten auf Grund gestiegener Versicherungsprämien, verlängerter Transportzeiten auf Ausweichrouten oder auch wegen der Beschäftigung von Sicherheitspersonal. Der EU-Schutzmission Atalanta sprechen mittlerweile nur 17 Prozent einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Piraterie zu – im Jahr 2010 sagten das noch 40 Prozent. 27 Reedereien setzen private bewaffnete Sicherheitsdienste ein.

„Zu einem ernsten Problem könnte sich in der Maritimen Wirtschaft der der Fachkräftemangel ausweiten", warnt Brandt mit Blick auf den Bedarf. In den nächsten Jahren stünden 5000 neue Schiffe in den Orderbüchern der Reeder. „für die Bereederung benötigt man 40.000 bis 50.000 Offiziere und 120.000-140.000 Mannschaftsgrade", rechnet Brandt vor. 67 Prozent der Reeder haben laut Umfrage heute schon Schwierigkeiten, ausreichend qualifizierte Seeleute zu finden. (diwi) 

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