Der Brenner-Korridor ist eine der wichtigsten Verkehrsadern Europas für den Güterverkehr. Dabei wächst der Güterverkehr stetig und ist der Straßengüterverkehr insbesondere für hohe CO2-Emissionen verantwortlich. Die Staatsregierung verfolgt daher mit zahlreichen Projekten die Verlagerung von Transporten auf die Schiene und insbesondere die Verbesserung der Leitungsfähigkeit des Schienengüterverkehrs. Deshalb wurde das Projekt „Klimafreundlicher Brennertransit“ ins Leben gerufen, das nun abgeschlossen ist und aufzeigen soll, wie mehr Güter vom Lkw auf die Schiene gebracht werden könnten.
"Wir können nicht warten, bis der Brennerbasistunnel fertig ist. Die Güter müssen jetzt auf die Schiene."
Vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt
Klimafreundlicher Güterverkehr - jetzt!?
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hat sich im Projekt „Klimafreundlicher Brennertransit“ zum Ziel gesetzt, Möglichkeiten für eine Verlagerung auf die Schiene im Alpentransit aufzuzeigen. Die Ergebnisse des vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr geförderten Projektes zeigen Wege auf, wie der Güterverkehr auf der bestehenden Infrastruktur effizienter und zugleich umweltverträglicher abgewickelt werden kann.
Versorgungslücken in der Lieferkette, Fachkräftemangel und steigende Transportpreise seien hierbei die größten Herausforderungen für die verladenden Industrie- und Handelsunternehmen, wie Vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erkärte. Eine Umfrage hat ergeben: Wegen fehlender Kapazitäten sowie fehlender Flexibilität und teils unpünktlichen Güterzügen verzichten Unternehmen häufig auf die Verlagerung auf die Schiene. "Wir brauchen also einen schnelleren Streckenausbau und mehr Terminalkapazitäten“, fordert er.
Schienenverkehr muss transparenter für Transportunternehmen werden
Insgesamt wünscht sich ein Großteil der befragten Unternehmen generell mehr Informationen zum Schienengüterverkehr. Aus Sicht der befragten Unternehmen sind die Prozesse aufgrund der Vielzahl an Akteuren im Schienengüterverkehr zu komplex und erfordern einen hohen Planungsaufwand.
„Daher wurden in dem Projekt konkrete Anforderungen an eine zentrale und digitale Informationsplattform formuliert. Diese soll zum Beispiel die rechtlichen Bedingungen in den beteiligten Ländern übersichtlich darstellen, frühzeitig über Baustellen und Streckensperrungen informieren oder idealerweise die Abfrage von minutengenau verfügbaren Kapazitäten und Echtzeitdaten ermöglichen. So würde der Schienenverkehr für Unternehmen attraktiver werden. Wir setzen darauf, dass der Bund auch mit solchen digitalen Lösungen zu einem besseren Verkehrsfluss und niedrigeren Emissionen beiträgt“, erläutert Brossardt.
Im Rahmen des Projekts entstehen auch Kurzfilme, die auf Herausforderungen und Möglichkeiten des Güterverkehrs beim Brennertransit eingehen.