Basel/Mannheim. Das aktuelle Transportmarkt-Barometer von Prognos/ZEW zeigt, dass sich die Stimmungslage der Spediteure und Verlader hinsichtlich der Transportaufkommens-Entwicklung gegenüber den Vorquartalen deutlich verschlechtert hat. Dies gelte vor allem für die Landverkehre mit Osteuropa. „Die Ukraine-Krise verunsichert die Experten offensichtlich stark“, so die Marktbeobachter der Institute Prognos in Basel und dem ZEW in Mannheim.
Die befragten Führungskräfte erwarten bei der Entwicklung des Transportaufkommens im nächsten halben Jahr in fast allen Transportzweigen und Relationen einen tendenziellen Rückgang. Allein der Kombinierte Verkehr in Deutschland zeige noch ein optimistisches Bild, wenn auch in geringerem Ausmaß als im Vorquartal. Selbst bei den erfolgsverwöhnten KEP-Märkten trübe sich die Stimmung ein. Die Einschätzung des Transportaufkommens in der Seefracht mit Nord-Amerika bleibe auf relativ hohem Niveau konstant
Binnenschifffahrt und Schiene halten sich auf schwachem Niveau
Weiterhin am schwächsten werden die Perspektiven im „klassischen“ Schienengüterverkehr sowie für die Binnenschifffahrt beurteilt, die ihre Mengen jedoch halten können, letztere sogar mit etwas positiveren Aussichten für die nächsten sechs Monate. Bezug auf die einzelnen Transport-Relationen fallen vor allem der weiter deutliche Rückgang des Stimmungsindexwerts für die Osteuropaverkehre und die – gegen den allgemeinen Trend – leicht gestiegenen Erwartungen für Luft- und Seefracht im Nord-Amerika-Verkehr auf.
Preise zeigen fast überall nach unten
Die aktuellen Einschätzungen der Experten zur Preisentwicklung im kommenden Halbjahr zeigen mit einer Ausnahme im Gegensatz zu den früheren Quartalen eine deutliche Richtung: nach unten. Besonders im Osteuropa-Verkehr.
Eine Ausnahme ist die Erwartung der Preisentwicklung für die Luftfracht mit dem Asien/Pazifik-Raum, die sich im Vergleich zum Vorquartal leicht nach oben dreht. Bei den KEP-Märkten erwartet jetzt die überwiegende Mehrheit der befragten stabile Preise in den nächsten sechs Monaten.
Institute befragen 250 Logistikmanager
Im Rahmen des TransportmarktBarometer von Prognos/ZEW werden seit 1998 viermal jährlich rund 250 Spitzenkräfte der Transport- und Verladenden Wirtschaft nach ihren kurzfristigen Prognosen (6 Monate) hinsichtlich des Transportaufkommens und der Transportpreise im nationalen (Deutschland) sowie grenzüberschreitenden Transport nach Westeuropa und Osteuropa bzw. im Luft- und Seeverkehr nach Europa, Nordamerika und Richtung Asien/Pazifik befragt. (ak)