München. Der Kaufmarkt für Logistikimmobilien hat seine Schockstarre offensichtlich überwunden. Das geht aus dem aktuellen Bericht zum Investmentmarkt Deutschland für Logistikimmobilien des Beratungsunternehmen Realogis hervor. Der Bericht liegt der Verkehrsrundschau vorab vor. „Die Zeit für günstige Ankäufe ist vorbei“, bestätigt Umut Ertan, Geschäftsführer der Realogis im Gespräch mit der Verkehrsrundschau. Grund für die steigenden Preise sei zum einen, dass sich in- und ausländische Investoren wieder vermehrt für Logistikimmobilien interessierten. Zum anderen seinen Projektentwickler nach wie vor bei Neubauten zurückhaltend. Sollte die wirtschaftliche Erholung anhalten, werden die Preise für Logistikimmobilien vor allem an den Top-Standorten in diesem Jahr wieder deutlich anziehen, glaubt Ertan. Die Einkaufsrendite, also das Verhältnis der erzielbaren Jahresmiete zum Kaufpreis, liege bei Spitzenobjekten an den Top-Standorten im Schnitt bei 7,10 Prozent. Ertan erwartet, dass die Renditen bis Ende des Jahres unter sieben Prozent fallen werden. Das ist gleichbedeutend mit steigenden Preisen. Die Mieten werden dagegen nach Einschätzung Ertans an den Top-Standorten nach wie vor stabil bleiben oder nur leicht steigen. Außerhalb der bevorzugten Lagen werde der Trend zu sehr unterschiedlichen Preisgefügen dagegen anhalten, glaubt Ertan. Hier seien vor allem durch die Krise im Automobilbau viele Flächen frei geworden, die erst wieder vermietet werden müssten. Hier seinen Preisanstiege nur bei sehr guten Mietern und langen Laufzeiten der Mietverträge zu erwarten. NRW: Freie Logistikflächen drücken die Preise An den drei wichtigsten Logistikregionen in Nordrhein-Westfalen (Köln/Bonn/Aachen, Düsseldorf/Mönchengladbach/Niederrhein und Ruhrgebiet) wurden im Jahr 2009 rund 27,5 Prozent weniger Logistikflächen umgesetzt. Grund dafür seien auslaufende Verträge und rückläufige Stückzahlen bei den Logistikern. In der Folge seien vielen Flächen ungenutzt geblieben, die nun erst wieder gefüllt werden müssten. Da aber der Neubau nach wie vor stillstehe rechnet Realogis in Nordrheinwestfalen in diesem Jahr mit einer Knappheit an verfügbaren hochwertigen Logistikanlagen ab 10.000 Quadratmeter. „Der Flächenumsatz in 2009 war besonders stark durch Neubauten von Eigennutzern geprägt“, sagt Bülent Alemdag, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Düsseldorf. Vorwiegend seien Handelsunternehmen und große Umschlagslogistiker in maßgeschneiderte und auf Vorrat gebaute Hallen gezogen. Im Gegenzug dazu war der Markt für Logistikimmobilienentwickler weiterhin rückläufig. Im gesamten abgelaufenen Jahr wurden nur rund 62.000 qm Fläche von Entwicklern neu erstellt. Unter anderem eine Großvermietung des Entwicklers Garbe für Danone in Duisburg mit 30.000 Quadratmeter. (ah)
Preise für Logistikimmobilien in Deutschland steigen
Realogis-Studie: Der Kaufmarkt für Logistikimmobilien hat seine Schockstarre offensichtlich überwunden