Lkw-Fahrer, die das Steuerrad mit ihren Beinen lenken und nebenher telefonieren oder sich die Fußnägel schneiden - wenn die Kommissare Greulich und Junker von der Autobahnpolizei Karlsruhe mit ihrer Videokamera unterwegs sind, erleben sie die abenteuerlichsten Geschichten, die jedoch anders andere als lustig sind. Rund 60.000 Unfälle werden in Deutschland jährlich durch Lkw verursacht - Tendenz steigend. Unter dem Titel "Brummi im Blindflug" dokumentiert eine 30-minütige ARD-Reportage an diesem Freitag um 21.45 Uhr, wie die Polizisten "Lkw-Chaoten" jagt. Noch schlimmer als verantwortungslose Fahrer, die zu schnell fahren und keinen Abstand halten, ist oft der technische Zustand ihrer Fahrzeuge: Besonders Laster aus osteuropäischen Ländern erweisen sich - so das TV-Feature - nicht selten als "rollende Zeitbomben". Druckverlust bei den Bremsen, Risse im Fahrgestell, abgefahrene Reifen - nicht selten werden die Fahrzeuge bei der Kontrolle gleich stillgelegt. Der Wettbewerb im Speditions-Gewerbe ist gnadenlos. "Arme Teufel" seien die Fahrer. "Die kriegen von überall her Druck", meint ein Beamter. Oft können sich die Polizisten den Fahrern nicht einmal verständlich machen, weil diese weder Deutsch noch Englisch sprechen. Ein Franzose, der am Steuer ein Buch las, fand seinen historischen Roman "extraordinaire". Dies verstanden auch die Beamten, kannten jedoch kein Pardon: Der Fahrer musste 60 Euro Bußgeld bezahlen. (tw/dpa)
Polizei jagt Lkw-Fahrer in der ARD
TV-Reportage: Druckverlust bei Bremsen, Risse im Fahrgestell – Polizei spricht von "rollenden Zeitbomben"